NEWS

IDF 2010

Gründe für den neuen Sockel

Portrait des Authors


Gründe für den neuen Sockel
60

Werbung

Sandy Bridge kommt für den Desktop-Bereich im neuen Sockel 1155 - das bedeutet, dass zwingend ein neues Mainboard angeschafft werden muss. Auf den ersten Blick erscheint es vielleicht etwas unsinnig, dass Intel wieder einmal den Sockel wechselt: Da die Chipsatz-Funktionen in die CPU gewandert ist, müsste doch mit einem identischen Interface für die Southbridge ein Drop-In-kompatibler Prozessor machbar gewesen sein? Diese Frage musste sich auch Intel stellen lassen.

Laut Aussagen der Intel-Entwickler war durchaus das Ziel, möglichst eine Kompatibilität zu erhalten - aber durch die Komplexität der Integration war dies letztendlich nicht zu bewerkstelligen. Der Grund liegt hier nicht in dem einen Pin, den Intel nicht mehr bei den Sandy-Bridge-Prozessoren verwendet, sondern in mehreren technischen Problemen, die sich bei den neuen Prozessoren stellen.

Intel zeigte auch einige ITX-Boards
für Sandy Bridge mit Sockel 1155
und Display-Port-Anschluss. 

Beispielsweise wird der Prozessor mit drei unterschiedlichen Power-Planes angesteuert: Die GPU, der Prozessor und der Uncore-Bereich besitzen eine unterschiedliche Spannung. Auch die optimale Anordnung der Pins aus elektrischer Sicht und diverse weitere Gründe bei der Integration der Komponenten haben dazu geführt, dass Intel letztendlich den Plan verwerfen musste, eine hundertprozentige Kompatibilität zum bisherigen P55 zu erreichen. Ein großes Problem ist auch die Verwendung eines Display-Port-Protokolls anstatt des LVDS-Protokolls für den Monitor-Anschluss: Alleine hierfür wird ein neues Mainboard notwendig, weil bestehende Boards falsche Konverter-Chips verwenden würden. 

Zumindest hat man es geschafft, die Sockel-Kompatibilität zu erhalten: Für die Mainboardhersteller entfällt somit das Tooling, das bei einer Neuentwicklung entsteht. Es kann derselbe Sockel-Mechanismus eingesetzt werden, physikalische Besonderheiten des P55 - wie der Sockel-Anpressdruck, das Bonding des Sockels und die physikalischen Kräfte, die durch die Push-Pin-Kühler auf das Mainboard wirken - sind also übertragbar. Auch ist es für den Anwender wohl möglich, weiterhin auf einen Sockel-1156-Kühlkörper zu setzen, neue Kühlkörperdesigns werden also nicht notwendig, da die Halterung wiederholt eingesetzt werden kann. 


Sockel 1155 = Sockel 1156: Zumindest
die Kühlkörper scheinen weiterhin
einsetzbar zu sein. 

 

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (60)