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ARM hat vor wenigen Tagen erste Details zur neuen ARMv-Architektur veröffentlicht, die erstmals auch 64-Bit-Befehlssätze verarbeiten kann. Als einer der ersten Kunden hat AppliedMicro nun einen SoC auf Basis dieser neuen Architektur vorgestellt. SoC steht dieses mal aber nicht für "System on a Chip", sondern für "Server on a Chip". Der X-Gene getaufte Chip verfügt über zwei bis 128 CPU-Kerne, die auch bei der maximalen Anzahl mit bis zu 3 GHz arbeiten. AppliedMicro gibt eine Leistungsaufnahme von maximal zwei Watt pro Kern an, so dass ein voll ausgebauter Prozessor auf einen Verbrauch von etwa 256 Watt kommt. Gefertigt werden soll der Chip von TSMC im 40 oder 28 nm Verfahren.
Da es sich bim X-Gene um einen SoC handelt, sind zahlreiche weitere Komponenten eines Servers direkt in den Chip integriert. Darunter auch ein 10Gbit Ethernet Controller. Es können auch mehrere X-Gene-Prozessoren in einer Multi-Chip-Konfiguration zusammengefasst werden. Diese sprechen dann über ein 100 GBit/s schnelles Interface miteinander. Zum Vergleich: Intels QPI zwischen den Xeon-Prozessoren kommt auf 204,8 GBit/s.
Den Stromverbrauch von maximal zwei Watt pro Kern haben wir bereits angesprochen. Doch entscheidend ist auch der Verbrauch im Idle-Betrieb. Dieser liegt bei 0,5 Watt, so dass ein X-Gene mit 128 Kernen zwischen 64 und 256 Watt verbraucht. Auch hier ein Vergleich zu konventionellen Servern: Ein Intel Xeon 5680 kommt auf 130 Watt. Dabei soll ein X-Gene-Prozessor aber bis zu dreimal schneller als ein auf Sandy Bridge basierender E3-Xeon-Prozessor sein.
Es wird aber noch einige Zeit dauern. bis erste Designs auf Basis der ARMv8-Architektur auf den Markt kommen werden. Zur Mitte nächsten Jahres werden die ersten Samples erwartet - auch AppliedMicro will dann erste X-Gene an die Kunden ausliefern.
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