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Intel hat auf den Boom des Smartphone- und Tablet-Segments längere Zeit nur zögerlich reagiert. Eine Ausnahme ist die Atom Z600er-Reihe - diese sparsamen Atom-Modelle haben sich aber nicht durchsetzen können. Mit Medfield entwickelt Intel deshalb ein eigenes SoC (System-on-a-Chip), um in den beiden vernachlässigten Marktsegmenten besser mitmischen zu können.
Das x86-SoC wird im 32-nm-Prozess gefertigt und soll eine hochintegrierte Lösung darstellen, die in Konkurrenz mit den dominierenden ARM-Prozessoren treten wird. Erste Benchmarkwerte deuten nun darauf hin, dass die Leistung von Medfield durchaus auf Augenhöhe liegen wird. Die Werte stammen von einem Medfield-Tablet, das einen 1,6 GHz schnellen Medfield-Prozessor mit 1 GB DDR2-Speicher kombiniert, ein mit 1280 x 800 Bildpunkten auflösendes 10,1-Zoll-Display sowie WLAN, Bluetooth, FM-Radio und einen Kartenslot bieten kann. Der Stromverbrauch liegt im IDLE bei 2,6 Watt, bei Videowiedergabe (720p) bei 3,6 Watt und damit etwas oberhalb der anvisierten Werte (2 bzw. 2,6 Watt). Als Betriebssystem kam Android 3.x (Honeycomb) in der x86-Ausführung zum Einsatz (finale Medfield-Tablets sollen mit Android 4.x - Ice Cream Sandwich - ausgeliefert werden).
Im CaffeineMark 3 wurden 10.500 Punkte erreicht. Bisher lag hier der Exynos-Prozessor von Samsung vorn, der auf 8500 Punkte kam, andere ARM-Lösungen wie NVIDIAs Tegra 2 und Qualcomms Snapdragon MSM8260 kommen auf 7500 bzw. 8000 Punkte. Auch bei anderen Benchmarks soll Medfield vor der ARM-Konkurrenz liegen. Allerdings steht noch der Vergleich mit NVIDIAs leistungsfähigem Tegra 3-SoC aus.
Medfield wird für die erste Jahreshälfte 2012 erwartet. Dann wird sich zeigen, ob Intel auch im Smartphone- und Tablet-Segment wirklich ernsthaft mitmischen kann.
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