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AMDs Vishera-CPUs sollen die aktuellen Zambezi-Modelle (Bulldozer) im Herbst als Performance-Prozessoren für die AM3+-Plattform ablösen. Im Vorfeld wird wie gewohnt viel gemutmaßt, ob und in welchem Umfang ein Leitungszuwachs von der neuen Generation zu erwarten ist. AMD selbst gab die Marschrichtung vor, als noch zum Zambezi-Launch ein Performancegewinn von 10 bis 15 Prozent je neuer High-End-Generation versprochen wurde.
Bereits vor einiger Zeit tauchten erste Benchmarkergebnisse von einem niedriger getakteten Vishera-Modell mit acht Kernen auf, die allerdings nur bedingt erkennen ließen, wie potent die neuen AM3+-CPUs sein werden. Kurz darauf äußerte sich der tschechische Overcloker OBRovsky und bezweifelte, dass Vishera signifikant leistungsstärker als Zambezi sein wird. Auf seiner Seite findet sich jetzt auch ein Benchmarkvergleich zwischen einem Engineering Sample des Vishera-Modells FX-8350 und dem altbekannten FX-8150.
Das neue Flaggschiff FX-8350 verfügt über acht 4 GHz-schnelle Kerne und 16 MB Cache. Der Turbo-Takt soll bei 4,2 GHz liegen, die TDP wird mit 125 Watt angegeben. Der FX-8150 auf Bulldozer-Basis taktet regulär hingegen nur mit 3,6 GHz, verfügt aber ebenfalls über einen maximalen Turbo-Takt von 4,2 GHz. Als Testplattform diente ein Asus Crosshair V Formula-Z mit Kingston DDR3-2333 MHz, als Grafikkarte wurden eine GeForce 7100 GS und eine GeForce GTX 660 Ti genutzt. Die CPUs wurden von einem Noctua-Kühler gekühlt. Beide Prozessoren durften sich im SuperPi-Test, im Cinebench 10 und 11.5, in Fritz Chess, CPUMARK 99, wPrime 32 und dem x264-Benchmark bewähren.
Wer darauf gehofft hatte, dass AMD mit den neuen Prozessoren die IPC deutlich steigern könnte, wird laut den OBRovsky-Ergebnissen enttäuscht werden. In Benchmarks, die nur einen Kern auslasten (und deshalb bei identischer Taktfrequenz von 4,2 GHz absolviert werden) kann der FX-8350 nur 1,8 bis 5,7 Prozent Mehrleistung verbuchen. Besser sieht es aus, wenn alle Kerne ausgelastet werden und der FX-8350 seinen höheren Basis-Takt ausspielen kann. Dann erreicht er eine Mehrleistung von 12,4 bis 15,6 Prozent. Im Schnitt kommt OBRovsky so auf einen Performance-Zuwachs von zehn Prozent und sieht den FX-8350 damit etwa auf dem Level von Intels schon etwas angegrautem Sandy Bridge-Modell Core i7-2600K. Die zehn Prozent würden auch dem entsprechen, was AMD sich selbst als Mindestziel gesetzt hatte.
Die Benchmarks wurden wie erwähnt mit einem Engineering Sample durchgeführt, die finalen Prozessoren könnte sich theoretisch also noch etwas besser schlagen.