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In den letzten Wochen gab es zwar schon die ein oder andere Webseite, die AMDs ersten 5,0-GHz-Prozessor in Form des FX-9590 unter Zuhilfenahme eines AMD FX-8350 simuliert und getestet hatte, doch ein erstes OEM- oder Retail-Modell fand bislang noch nicht seinen Weg zu den Testern. Da es in den letzten Tagen immer wahrscheinlicher wurde, dass das Flaggschiff der US-Amerikaner wohl doch seinen Weg in den Einzelhandel einschlagen wird, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Redaktion entsprechende Samples ergattern konnten. Den Kollegen von Kitguru ist das nun gelungen.
Zusammen mit einem Gigabyte 990FXA-UD5-Mainboard, insgesamt 16 GB DDR3-Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von 2133 MHz und einem be quiet! Dark Rock Pro 2 wurde der bislang schnellste, aber mit knapp 800 Euro teuerste "Vishera"-Prozessor ausgewählten Intel-Konkurrenten gegenübergestellt. Auf welches Netzteil die Kollegen dabei setzten, verrieten sie allerdings nicht. Das Fazit fällt jedenfalls so aus, wie von vielen erwartet: Der FX-9590 ist AMDs schnellster Achtkern-Prozessor, der es mit einer hohen Leistungsaufnahme in vielen Benchmarks schwer gegen Intels aktuelle "Haswell"- oder "Ivy Bridge"-Prozessoren hat.
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Zwar konnte der AMD FX-9590 im Test von Kitguru in Cinebench R11.5 mit 8,31 Punkten noch gut mit der Intel-Konkurrenz mithalten und sich exakt zwischen einem Intel Core i7-3700K und Core i7-4700K positionieren, doch fällt er vielen anderen Benchmarks deutlich zurück. Meist kämpft er gegen Intels Core i5-3570K oder gar Intels Core i7-2600K. Bei der Speicherbandbreite liefert er zusammen mit den 2133 MHz schnellen DDR3-Speichermodulen bis zu 20,73 GB/Sek. an Daten heran. Der Intel Core i5-3570K brachte es hier schon auf eine Bandbreite von 20,82 GB/Sek. In aktuellen Spieletiteln kann sich die Leistung der 5,0-GHz-CPU aber durchaus sehen lassen, denn in den meisten Benchmarks liefert sich der AMD FX-9590 ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem Intel Core i7-3960X – dem leider einzigen Vertreter in den Spielebenchmarks von Kitguru.
Bei der Leistungsaufnahme zählt der AMD FX-9590 klar zu denjenigen Modellen, deren Stromhunger am größten ausfällt. Die Test-CPU der Kollegen lag mit rund 317 Watt unter Cinebench-Last exakt zwischen dem AMD FX-8150 und dem Intel Core i7-3960X. Intels "Haswell"-, "Ivy Bridge"- und –"Sandy Bridge"-Modelle arbeiteten deutlich effizienter.
AMD "Vishera" Familie | |||
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Modell | FX-9590 | FX-9370 | FX-8350 |
Preis | ab 765 Euro | 576 US-Dollar | ab 170 Euro |
Technische Daten | |||
Architektur | Piledriver | Piledriver | Piledriver |
Modellfamilie | Vishera | Vishera | Vishera |
Fertigung | 32 nm | 32 nm | 32 nm |
CPU-Kerne | 4x 2 | 4x 2 | 4x 2 |
Basis-Takt | 4,7 GHz | 4,4 GHz | 4,0 GHz |
Turbo-Takt | 5 GHz | 4,7 GHz | 4,2 GHz |
L2-Cache | 4x 2 MB | 4x 2 MB | 4x 2 MB |
L3-Cache | 8 MB | 8 MB | 8 MB |
Max. DDR3 | 1866 MHz | 1866 MHz | 1866 MHz |
Sockel | AM3+ | AM3+ | AM3+ |
TDP | 220 Watt | 220 Watt | 125 Watt |
Wer unbedingt einen Prozessor mit einem Takt von 5,0 GHz haben möchte und keinen Wert auf Energieeffizienz legt, muss diesen teuer bezahlen, denn mit einem Preis von knapp 800 Euro ist der AMD FX-9590 kein Schnäppchen. Intels Core i7-4770K bietet meist nicht nur mehr Leistung und eine deutlich bessere Effizienz, sondern kostet mit knapp unter 300 Euro auch noch deutlich weniger.