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Anfang des Jahres präsentierte Intel spezielle "Ivy Bridge"-Prozessoren mit einer Scenario Design Power (SDP) von 7 Watt, wohingegen die Thermal Design Power (TDP) bei 10 oder 13 Watt liegt. Viele dieser Prozessoren haben wir aber nicht in fertigen Produkten gesehen - um ehrlich zu sein fehlt es uns gerade sogar an einem Beispiel. Intels "Haswell"-Prozessor hat bewiesen, dass er gerade in Sachen Verbrauch bei minimalem Performance-Gewinn punkten kann. Die ersten Prozessoren der "Haswell" Y-Serie verfügen über eine SDP von 6 Watt und eine TDP von 11,5 Watt. CPU und PCH befinden sich dabei natürlich in einem Single-BGA-Package. Nun hat Intel angekündigt, dass man bis zum Ende des Jahres eine Version mit einer SDP von 4,5 Watt auf den Markt bringen wird. Die TDP verbleibt allerdings bei 11,5 Watt.
Nun klingt die Reduzierung von 6 auf 4,5 Watt SDP nicht sonderlich berauschend. Für die Kühlung des Prozessors spielt es aber eine entscheidende Rolle. Während für den 6 Watt "Haswell" eine aktive Kühlung empfohlen wird, kann die Kühlung des 4,5 Watt "Haswell" auch passiv ausgelegt werden. Noch einmal: Wir sprechen hier von der SDP, die Intel aus dem Verbrauch während der Nutzung üblicher Anwendungen errechnet. Im Extremfall kommen auch diese beiden Prozessoren auf einen Verbrauch von 11 Watt. Aber auch dieser kurzzeitige Höchstverbrauch kann mit einer passiven Kühlung abgefangen werden. Entsprechende Mechanismen stellen sicher, dass es zu keinerlei Schäden kommt, sollten die 11 Watt länger anliegen.
Es bleibt zu hoffen, dass den "Haswell"-ULT/ULX-Prozessoren mit einem solch geringen Verbrauch nicht das gleiche Schicksal blüht, wie den "Ivy Bridge"-Prozessoren mit 7 Watt. Intel selbst spricht von "limited volumes" für die Prozessoren, somit ist eigentlich ausgeschlossen, das ein Hersteller mit größeren Stückzahlen auf diese setzen wird. Allerdings bietet Intel bei 6 und 4,5 Watt erstmals die theoretische Möglichkeit in Sachen Stromverbrauch in etwa gleichauf mit den schnellsten SoCs auf Basis von ARM-Architektur zu sein. Intel steht aber auch noch einiges an Arbeit bevor. So lässt sich ein PCB mit "Haswell"-ULT/ULX-Prozessor nicht auf Größen schrumpfen, wie es derzeit bei einem ARM-SoC der Fall ist. Kompromisse aus Baugröße und Kapazität des Akkus müssen wohl noch gemacht werden. Vielleicht sehen wir noch ein Microsoft Surface Pro mit einem solchen Prozessor.