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Details über "Broadwell-EP" mit maximal 18 Kernen sind durchgesickert

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Details über "Broadwell-EP" mit maximal 18 Kernen sind durchgesickert
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Wir überspringen nun einmal die Haswell-EP-Prozessoren und schauen ein Jahr weiter auf die Broadwell-EP-CPUs, die im Sommer 2015 auf den Markt kommen sollen. Abseits der Details interessiert die meisten Leser vorallem nur eine Sache ganz besonders: Mit wie vielen Kernen werden die neuen EP-Servermodelle ausgestattet? Nun, währenddessen Intel den Desktop-Bereich anhand der Core-Anzahl bisher unverändert gelassen hat, verpasst der Chipriese dafür dem Server-Segment Jahr für Jahr neue Prozessor-Modelle, bei denen die Anzahl der Rechenkerne erhöht wird. Dies trifft auch auf "Broadwell-EP" zu. Im nächsten Jahr erscheint zunächst einmal "Haswell-EP", der je nach Modell bis zu 14 Kerne erhält. Laut den vorliegenden Informationen von VR-Zone bekommt Broadwell-EP im darauffolgenden Jahr sogar maximal 18 Kerne, wodurch die Threadanzahl pro Sockel auf 36 wächst. Stattdessen bleibt die Taktfrequenz womöglich weiterhin unberührt, wenn nun die Ivy Bridge-EP- und Haswell-EP-Modelle miteinander verglichen werden.

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Intels Server-Version des TickTock-Modells.

Das TickTock-Modell für den Server-Bereich ist dem des Desktop-Segments sehr ähnlich. Genau wie die Desktop-Modelle auf Basis von "Broadwell", sollen die Broadwell-E(P)-CPUs ebenfalls im 14-nm-Verfahren gefertigt werden und basieren im Grunde natürlich weiterhin auf der Haswell-Architektur. Unverändert bleibt allerdings das aktuelle Namensschema, denn die Broadwell-EP-Modelle gehören dann nämlich zur Xeon E5-2600 v4-Familie (Xeon E5-2600 v3 ist demnach Haswell-EP).

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Der Vergleich zwischen Haswell-EP und Broadwell-EP.

Nicht nur die Kerne werden vermehrt, sondern auch der LLC (Last-Level Cache) von 35 MB auf 45 MB. Die Spezifikationen des QPI-Links hingegen bleiben so, wie sie bereits bei Haswell-EP sein werden. Weiterhin können die Server-Prozessoren im Jahre 2015 40 PCIe-3.0-Lanes bereitstellen und erhalten auch wieder die Quad-Channel-Unterstützung mit DDR4-Speicher. Jedoch ändert sich die unterstützte Speichergeschwindigkeit. Haswell-EP als die ersten Prozessormodelle überhaupt unterstützt nativ DDR4-DIMMs mit einer Taktfrequenz von effektiv 2.133 MHz. Etwas mehr Takt ist dann ein Jahr später mit Broadwell-EP drin, wo dann DDR4-Speichermodule mit maximal 2.400 MHz (effektiv) installiert und genutzt werden können. Zum Thema Speicherausbau kann sich bereits aus einem Dual-Sockel-Mainboard folgende Konstellation ergeben: Bei 16 DIMM-Slots soll es problemlos möglich sein, die Module mit effektiven 2.400 MHz in Betrieb zu nehmen und eine Arbeitsspeicher-Kapazität von einem Terabyte zu erreichen. Kommen dann sogar 3DS-LRDIMMs zum Einsatz, sind sogar zwei Terabyte Arbeitsspeicher drin. In dem Falle darf auch noch darauf hingewiesen werden, dass bei zwei Broadwell-EP-CPUs in der Summe 80 PCIe-3.0-Lanes bereitstehen, die dann unter anderem Netzwerkchips mit einer Bandbreite von 40 GBit/s oder sogar PCIe-SSDs mit satten 2 Terabyte Speicherkapazität befeuern können. 

Interessant ist des weiteren die Frage, wie der Performancezuwachs mit DDR4-Speichermodulen bei effektiven 2.400 MHz im Gegensatz zu DDR3-1866 ausfällt. Intel soll das bereits ausgiebig getestet haben und erreichte einen Zuwachs zwischen 15 und 25 Prozent. Zusätzlich liegt die Standard-VDIMM bei DDR4-Speicher bei lediglich 1,2 Volt. Generell können die Broadwell-EP-Modelle auch auf bestehenden Sockel 2011-3-Platinen für Haswell-EP verwendet werden, sofern ein BIOS-Update bereitgestellt wird.

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Erste Performance-Einschätzungen. Im Vergleich: Ivy Bridge-EP, Haswell-EP und Broadwell-EP.

Es kann natürlich noch nicht gesagt werden, inwiefern die Performance von Broadwell-EP ausfallen wird. Dafür ist es noch etwas zu früh. Jedoch gibt es erste Einschätzungen dazu, wie ausgeprägt die Leistung sein wird. Der Ausgangswert, hier "1.0", wird vom Ivy Bridge-EP mit 12 Kernen bei 130 Watt TDP gebildet. Beurteilt wurden drei Bereiche: Integer Throughput, Floating Point Throughput und OLTP Brokerage Database. Bereits in den ersten beiden Bereichen könnte Broadwell-EP im Gegensatz zu Ivy Bridge-EP um knapp 60 Prozent höher liegen. Im Vergleich dazu könnte Haswell-EP mit etwa 30 Prozent genau dazwischen liegen. Etwas umfangreicher könnte der Zuwachs bei TPCE ausfallen. Die Schätzungen ergeben für Broadwell-EP eine Erhöhung um 80 Prozent zu Ivy Bridge-EP. Selbst zu Haswell-EP könnte der Zuwachs ca. 45 Prozent bedeuten. Die großen Haswell-EP- und Broadwell-EP-Modelle weisen dagegen eine TDP von 145 Watt auf.

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Der kompatible Chipsatz für Broadwell-EP.

Chipsatztechnisch werden die Broadwell-EP-Prozessoren mit dem Intel C610-Series Chipsatz (Codename Wellsburg) zusammenarbeiten, der bereits im nächsten Jahr mit Haswell-EP und dazugehörigem Sockel 2011-3 eingeführt wird. Der Chip kommt auf eine Maße von 25 mm x 25 mm und soll laut Intel unter Volllast lediglich sieben Watt verbrauchen. Von ihm ausgehend werden bis zu zehn SATA-6G-Ports, maximal sechs USB-3.0-Anschlüsse, dazu im Höchstfall acht USB-2.0-Schnittstellen bereitgestellt. Hinzu kommen noch acht PCIe-2.0-Lanes, die folgende Modes unterstützen: x1, x2 und x4.

Abschließend

Es lässt sich nicht leugnen, dass Intel das Server-Segment Jahr für Jahr mit interessanten neuen Features erweitert und sei es "nur" mit zusätzlichen Prozessorkernen. Davon ab ergeht es dem IPC-Zuwachs (Instructions per Cycle) ähnlich wie dem Desktop-Bereich von Intel. Der bleibt auch im Server-Bereich human. Das ist einer der Gründe, weshalb sich Intel etwas anderes einfallen lassen muss, um die Gesamtperformance zu steigern. Umso mehr kann bereits schon jetzt gespannt auf die Xeon E5-2600 v5-Modelle mit der Skylake-Architektur geschaut werden, die für das Jahr 2016 erwartet werden.

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