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Gemessen am Umsatz gehört Intel nicht zu den ganz großen IT-Unternehmen, umso größer ist jedoch der Einfluss, den die Chipschmiede hat.
Zu sehen ist dies auf der diesjährigen Computex gleich in doppelter Hinsicht. Denn durch die Verzögerungen bei „Broadwell“ sind nur wenige Geräte auf Basis der nächsten CPU-Generation zu sehen, gleichzeitig sorgt man jedoch mit einer einzelnen Produktankündigung für reges Interesse.
Dabei handelt es sich um einen weiteren Ableger der für das vierte Quartal angekündigten „Broadwell“-Familie, der unterhalb von i3, i5 und i7, aber oberhalb der Atom-Reihe platziert werden soll. Technische Details hat Intel bislang nur wenige verraten, diese rechtfertigen jedoch eine hohe Erwartungshaltung: Der in 14 nm gefertigte Chip wird TDPs von maximal 10 Watt aufweisen, angesichts der - noch unbekannten - Leistung handelt es sich laut Intel aber um den energieeffizientesten Prozessor, den man je entwickelt habe.
Vorgesehen ist die neue CPU zunächst für Tablets des mittleren und oberen Preissegments, das derzeit entweder von den stärksten „Bay Trail-T“-Modellen oder den diversen „Haswell“-Lösungen mit Y-Endung bedient wird. Zumindest den Prototyp eines solchen Tablets konnte man schon vorstellen. Bei einer Größe von 12,5 Zoll beeindruckt hier vor allem die geringe Bauhöhe, die nur 7,2 mm beträgt - die CPU wird zudem lüfterlos gekühlt.
Entsprechend schossen schnell die Vermutungen aus dem Boden, dass dies das Herzstück eines neuen MacBook Air werden könne. Schliesslich, so die Gerüchteküche, würde man in Cupertino an einem neuen Modell arbeiten, das dünner als die aktuelle Generation ausfalle, aber nur noch in einer Größe auf den Markt kommen werde - rund 12 Zoll. Ob es tatsächlich so kommen wird, dürfte frühestens Ende des Jahres feststehen, doch das erste Gerät auf Basis des sparsamen Prozessors könnte ein anderes sein. Denn mit dem Transformer Book T300 Chi hat ASUS erst gestern ein 12,5 Zoll großes Tablet vorgestellt, das von einem neuen, nicht näher genannten Chip angetrieben wird und lediglich 7,3 mm dick ist.
Aber auch wenn der Marktstart der neuen CPU noch nicht feststeht, einen Namen hat Intel dennoch schon genannt. In Anlehnung an den Pentium M wird die neue Baureihe schlicht Core M heißen.
Update:
Am zweiten Tag der Computex hat Intel einige weitere Details zum Core M Prozessor verraten. Beim gezeigten Referenztablet mit diesem neuen Prozessor handelt es sich wie gesagt um ein 12,5-Zoll-Gerät mit einer Dicke von nur 7,2 mm bei einem Gewicht von 670 g. Die passive Kühlung hatten wir bereits angesprochen, soll das Potenzial des Tablets aber noch einmal unterstreichen. Entwickelt wurde die Hardware unter dem Codenamen "Llama Mountain" und auch ein 10-Zoll-Modell mit 6,8 mm Dicke und einem Gewicht von 550 g befindet sich bereits in der Entwicklung. Ein Datum für das Erscheinen der ersten Tablets mit Core M Prozessor nannte Intel nicht - man geht aber vom diesjährigen Weihnachtsgeschäft aus. Entsprechende Geräte sollen im Preisbereich von etwa 700 US-Dollar landen.
Noch ein paar Worte zum Display, denn auch hier versucht Intel natürlich die Entwicklung voranzutreiben. Sharp entwickelte ein besonders flaches 12,5-Zoll-Display mit einer Auflösung von 2.560x1.440 Pixeln. Gleiches gilt für eine besonders flache andockbare Tastatur sowie ein Media-Dock, dass durch eine zusätzliche Kühlung (das Tablet als solches wird ja wie gesagt nur passiv gekühlt), die Performance noch erhöhen soll.