Mit der Carrizo-APU will der kalifornische Chipdesigner AMD aus Sunnyvale 2015 die vierte Generation seiner Accelerated Processing Units, kurz: APU, ins Leben rufen. Nachdem 2011 Llano erstmals die Verschmelzung von CPU und GPU auf einem Die aus dem Hause AMD zeigte hat sich bis heute viel getan.
Bestanden die ersten APUs noch aus getrennten CPU- sowie GPU-Parts hat sich über die Jahre viel verändert. Nicht nur die CPU-Architektur hat sich stark weiterentwickelt, auch bei der GPU-Architektur konnte AMD 2013 mit der Kaveri-APU die aktuelle GCN-Architektur aus den leistungsstarken dedizierten Grafikkarten anschließen. Ebenso besteht AMDs Hauptportfolio mittlerweile nicht mehr aus reinen CPUs wie noch im Jahre 2011, sondern hauptsächlich aus APUs für mobile Endgeräte sowie Spezialanfertigungen wie sie in den Konsolen Wii U, Xbox One sowie Playstation 4 zu finden sind.
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Mit Carrizo scheint AMD ein weiterer großer Schritt in der Prozessor-Entwicklung gelungen zu sein. Laut AMDs Gaming Scientist Richard Huddy wurde die Transistordichte von Carrizo im Vergleich zum Vorgänger Kaveri bei gleicher Die-Größe um etwa 30 Prozent erhöht. Dies ist wohl aufgrund der 2012 angekündigten High-Density-Library geschafft worden. Diese Bibliothek automatisiert das Entwickeln des Schaltplanes und Optimiert so die Signallaufzeiten bzw. nutzt den vorhandenen Platz besser aus. Zudem soll die FPU mit neuen Befehlen wie AVX 2 weitaus effizienter arbeiten können.
Auch hat AMD augenscheinlich den L2-Cache der APUs halbiert, was zu etwa 23 Prozent kleineren Kernen führt. Die zusätzlichen Transistoren werden genutzt um die Southbridge in den Prozessor zu integrieren. Dies führt zu einfacher designten Mainboards und um Umkehrschluss damit zu kleineren oder günstigeren Platinen.
AMD scheint mittlerweile die gesamte Entwicklung seiner Mikroprozessoren auf ein Ziel zu treiben: Effizienz. Das selbst gesteckte Ziel im Jahr 2020 die 25-fache Effizienz der aktuell erhältlichen Prozessoren zu erreichen ist sehr ambitioniert.
Alles in allem lässt sich sagen, dass Carrizo ein sehr interessantes Stück Silizium werden wird. Allerdings kann man erst endgültig etwas dazu sagen, wenn das Produkt am Markt ist und einige Tests durchlaufen hat. Bis dahin müssen wir uns mit Marketingfolien der Hersteller begnügen.
Auch wurden weitere Informationen zu Carrizo-L gegeben. Carrizo-L wird auf den bereits mit Mullins und Beema eingeführten "Puma+"-Kernen basieren. Der Rest der APU wird vermutlich identisch mit dem "großen" Carrizo sein. Erste APUs sollen laut AMD Vice President John Byrne bereits im ersten Halbjahr 2015 erhältlich sein.