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Nach einigen Verzögerungen bei der Verfügbarkeit und Markteinführung gab der AMD A1100 auf der Supercomputing 2015 wieder einmal einige Lebenszeichen von sich. Die Kollegen von Anandtech haben die Messe besucht und sind auf einigen Ständen auf Projekte gestoßen, die den AMD Opteron A1100 verwenden und die so auch auf den Markt kommen sollen.
Das Konzept hinter dem AMD A1100 noch einmal zusammengefasst: Acht A57-Kerne auf Basis der ARM-Architektur sollten für Server- und Embedded-Systeme zur Verfügung stehen. Dieser Teil des Prozessors unterstützt bis zu 128 GB RDIMM und zwei 10GBase-KR-Ethernet Ports. Den Kernen stehen 4 MB L2-Cache und 8 MB L3-Cache zur Verfügung. Gefertigt wird der Opteron A1100 in 28 nm. Die Thermal Design Power gibt AMD mit 25 W an.
Wirklich interessant wird der SoC aber erst durch zwei weitere Komponenten und dabei handelt es sich um zwei Co-Prozessoren. Einer dieser beiden Co-Prozessoren kümmert sich beispielsweise dediziert um Kryptographie, also um das Ver- und Entschlüsseln von entsprechend gesicherten Daten. Der zweite Co-Prozessor ist ein System-Controller, der wie ein Prozessor in einem Prozessor fungiert. Er bietet eine eigene Netzwerk-Verbindung und verfügt über einen eigenen Arbeitsspeicher, Flashspeicher und zahlreiche Ein- und Ausgänge.
Auf der Supercomputing 2015 zeigte nun beispielsweise Calxeda einen kompakten Web-Server, der zahlreiche Web-Instanzen abbilden soll und dabei auf die Rechenleistung des A1100 zurückgreift. Allerdings sieht AMD in diesem Bereich nicht den Fokus für das eigene Produkt. Vielmehr sollen Data-Center das Haupteinsatzgebiet dieses SoC werden. So wurde auch der SoftIron Overdrive 3000 ausgestellt. Dabei handelt es sich um einen Server, der acht SATA-Anschlüsse zur Verfügung stellt und weitere PCI-Express-Lanes anbietet. Eigentlich ist die Plattform seitens AMD nur für sechs SATA-Anschlüsse vorgesehen, wie SoftIron nun dazu kommt, acht Ports zu verbauen, kann nur damit erklärt werden, dass man sich hier auf weitere Modelle des A1100 vorbereitet, ohne dabei das eigene PCB überarbeiten zu müssen. Das System zeigt aber, wie kompakt ein Server mit A1100 sein kann und dennoch neben der Rechenleistung die Möglichkeit bietet, eine große Menge an Massenspeicher anzubinden.
96Boards zeigte mit dem HuskyBoard eine weitere Entwickler-Plattform, die zahlreiche Freiheiten ermöglicht und die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete abdecken könnte. Die Nachricht auf der Supercomputing 2015 hinsichtlich des AMD A1100 lautet also, dass trotz aller Verzögerungen erste finale Lösungen auf dem Weg sind. Laut Anandtech sind die Hersteller von der Leistung überzeugt und wollen Produkte auf den Markt bringen, die in Bereichen wie Web-Servern und Data-Centern durchaus ihre Berechtigung besitzen. Davon wird der Otto-Normal-Nutzer zunächst einmal nichts mitbekommen, für AMD könnte es aber zu einem entscheidenden Faktor für die eigene Zukunft werden.