AMD hat soeben die Modelle der RYZEN-Prozessoren offiziell vorgestellt. Dabei werden die meisten Gerüchte bestätigt, aber auch die letzten Fragen zu den Modellen beantwortet. Mit den RYZEN-Prozessoren bringt AMD die ersten CPUs auf Basis der neuen Zen-Architektur auf den Markt, die AMD wieder in Erfolgsspur in diesem Segment bringen sollen. Für RYZEN verspricht AMD eine Steigerung der IPC-Leistung um 40 % sowie den Anschluss an die aktuelle Intel-Konkurrenz.
AMD arbeitet seit vier Jahren an der Zen-Architektur. 2 Millionen Mannstunden an Entwicklungszeit wurden in dieses Projekt gesteckt und an die Zen-Architektur bindet man sich auch im Hinblick auf die weiteren Produktvorstellungen bei den Servern und mobilen Prozessoren. AMD hat keinen Plan B – die Zen-Architektur muss funktionieren und AMD in den Märkten wieder besser gegen die Konkurrenz stellen.
Bisher hat AMD immer von einer gesteigerten IPC-Leistung (Instructions per Clock) um 40 % gesprochen. Mit den finalen Optimierungen will AMD diesen Wert nun noch einmal gesteigert haben und landet laut eignen Angaben bei einem Plus von 52 %. Ein RYZEN-Prozessor mit acht Kernen kommt auf 4,8 Milliarden Transistoren und verfügt über 2.000 m an Signal Wirering. Weitere Details zur Fertigung hat AMD zuletzt auf der International Solid State Circuits Conference 2017 (ISSCC) gegeben. Im Vorfeld der heutigen Ankündigung zeigte man sich aber sehr zufrieden was die Fertigung betrifft und sprach davon, dass alle Ziele hinsichtlich der Ausbeute eingehalten werden können und man auch hohe Stückzahlen liefern kann.
Alle Informationen zur RYZEN-5- und RYZEN-3-Serie stammen aus der Gerüchteküche und sind derzeit keine offiziellen Informationen von AMD. Darauf sei an dieser Stelle hingewiesen. Zum jetzigen Zeitpunkt kündigt AMD nur die RYZEN-Modelle RYZEN 7 1800X, 1700X und 1700 an. Ohne die Pro-Modelle wird es neun Varianten von RYZEN geben. Unterteilt sind diese in drei Serie mit acht, sechs oder vier Kernen. Die Namen RYZEN 7, 5 und 3 machten ja bereits im Vorfeld die Runde. Hinsichtlich der Thermal Design Power sind die Prozessoren mit 65 oder 95 W bewertet. Die Fertigung in 14 nm mit FinFET-Strukturen soll es AMD ermöglichen die Leistung und Effizienz derart gesteigert zu haben.
Die Zen-Architektur stellt für AMD eine Zäsur dar, auch weil viele Konzepte der K8-Architektur, die im Bulldozer-Desgin mündete, über den Haufen geworfen werden mussten. Mit der Zen-Architektur werden die einzelnen CPU-Kerne wieder eigenständiger, ermöglichen aber auch das Ausführen von zwei Threads pro Kern, sodass die Modelle ab der RYZEN-5-Serie allesamt Simultaneous Hyperthreading unterstützen. Damit können sie doppelt so viele Threads gleichzeitig verarbeiten, wie physische Kerne vorhanden sind.
Modell | TDP (W) | Kerne | Threads | Taktraten | XFR | L3-Cache | Preis |
RYZEN 7 1800X | 95 W | 8 | 16 | 3,6 / 4,0 GHz | 4,1 GHz | 16 MB | 559 Euro |
RYZEN 7 1700X | 95 W | 8 | 16 | 3,4 / 3,8 GHz | 3,9 GHz | 16 MB | 439 Euro |
RYZEN 7 1700 | 65 W | 8 | 16 | 3,0 / 3,7 GHz | 3,75 GHz | 16 MB | 359 Euro |
Erstmals werden auch die Taktraten für die Extended Frequency Range (XFR) genannt. Der RYZEN 7 1800X taktet in bestimmten Fällen von 4,0 auf 4,1 GHz. Beim RYZEN 7 1700X sind es ebenfalls zusätzliche 100 MHz und auch der RYZEN 7 1700 steigert seinen Takt noch einmal um 50 MHz von 3,7 auf 3,75 GHz. Damit ist auch das Gerücht vom Tisch, welches davon ausgeht, dass XFR nur bei den X-Modellen vorhanden sein wird. Auf eigene Leistungswerte müssen wir aktuell noch verzichten. An dieser Stelle sei daher schon einmal auf den ausfürlichen Artikel verwiesen, der später erscheinen wird und der auch alle Aspekte der Zen-Architektur noch einmal etwas genauer beleuchtet. Allerdings lieferte AMD auf dem Tech Day einige weitere Benchmarks.
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Die Benchmarks sind allesamt auf vergleichbaren Systemen entstanden – die identische Speicherausstattung ist hier sicherlich der wichtigste Punkt, wobei AMD nicht genau sagen wollte, mit welchem Takt der DDR4-Speicher angesprochen wurde.
Kommen wir zu den Preisen und der Verfügbarkeit. Die drei vorgestellten RYZEN-Modelle könne ab heute bei zahlreichen Online-Händlern vorbestellt werden. Die Auslieferung und Verfügbarkeit startet am 2. März. Der RYZEN 7 1800X soll 499 US-Dollar kosten, der RYZEN 7 1700X 399 US-Dollar und der RYZEN 7 1700 329 US-Dollar. Mit der Vorbestellung ab heute muss einem Käufer natürlich auch klar sein, dass man die Katze im Sack kauft, denn unabhängige Tests und Benchmarks gibt es zum jetzigen Zeitpunkt unabhängig von den Leaks noch nicht. Ab 19:00 Uhr soll es möglich sein die drei ersten RYZEN-Prozessoren vorzubestellen. Dann kennen wir sicherlich auch die dazugehörigen Euro-Preise.
Vor Ort haben wir auch gleich unser Sample erhalten – zusammen mit einem Kühler, Mainboard und RAM, alles in einer Holzkiste verpackt. Damit machen wir uns nun auf den Weg nach Hause und machen uns an die Benchmarks.
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Update:
Modell | RYZEN 7 1800X | RYZEN 7 1700X | RYZEN 7 1700 |
Alternate | 559 Euro | 439 Euro | 359 Euro |
Caseking | 559 Euro | 449 Euro | 359 Euro |
Mindfactory | 559 Euro | 439 Euro | 359 Euro |
Inzwischen listen einige Shops die drei ersten RYZEN-Prozessoren. Alternate verlangt 359 Euro für den RYZEN 7 1700, 439 Euro für den RYZEN 7 1700X und 559 Euro für den RYZEN 7 1800X. Caseking nennt fast identische Preise, verlangt für den RYZEN 7 1700X allerdings 449 Euro und damit 10 Euro mehr.