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Große Datenbankserver sind noch immer ein wichtiges Segment im Server-Markt, auch wenn vieles sich derzeit eher mit den High-Performance-Anwendungen wie Deep-Learning und sonstigen wissenschaftlichen Berechnungen beschäftigt. Fujitsu hat zusammen mit Oracle eine neue Hardware-Plattform vorgestellt, die mit dem SPARC64-XII und als Sparc-M12-Plattform eine neue Ebene in diesem Bereich erreichen soll.
Ungewöhnlich ist, dass Fujitsu die Anzahl der Kerne in seinem neuen SPARC64-XII nicht erhöht, sondern verringert. Der Vorgänger SPARC64-X+ bot 16 Kerne, nun sind es nur noch 12. Dies ist sicherlich ein ungewöhnlicher Schritt, denn bei den Prozessoren aus dem Hause AMD, Intel und IBM und auch den GPU-Beschleunigern werden es von Jahr zu Jahr immer mehr Kerne. Pro Kern soll die Leistung aber deutlich gesteigert worden sein. Fujitsu selbst spricht vom Faktor 2,5 im Vergleich zum SPARC64-X+, der vor vier Jahren erschienen ist. Statt mehr Kernen sollen diese also deutlich schneller werden, können aber auch acht Threads pro Kern verarbeiten.
Gefertigt wird der SPARC64 XII in 20 nm bei Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp oder kurz TSMC. Die Anzahl der Transistoren beträgt 5,5 Milliarden. Die Taktrate des Prozessors soll sich auf 3,9 GHz belaufen. Dieser Takt bezieht sich auf alle 12 Kerne. Fujitsu verbaut 32 MB an L3-Cache. Dies wirkt auf den ersten Blick sehr viel für nur 12 Kerne, allerdings können diese bis zu acht Threads verarbeiten und benötigen daher auch einen ausreichend großen Cache. Die weitere Cache-Architektur sieht 64 KB Instruction Cache und 64 KB Data Cache des L1-Caches vor. Hinzu kommen 512 KB an L2-Cache.
Der Speichercontroller spricht DDR4 mit bis zu 2,4 GHz an. Da Fujitsu vier Controller verbaut, wird ein Quad-Channel unterstützt. Darüber werden bis zu 1 TB an Arbeitsspeicher in 64-GB-DIMMs unterstützt, die eine Speicherbandbreite von 153 GB/s erreichen. Für die Anbindung externer Hardware via PCI-Express sind vier PCI-Express-Controller vorhanden, die jeweils acht Lanes zur Verfügung stellen. Insgesamt kommt der SPARC64 XII demnach auf 32 PCI-Express-Lanes.
Der NUMA getaufte Interconnect kommt auf 25 GB/s bindet Multi-Sockel-Systeme an und beginnt dabei bei vier Prozessoren. Diese Dual-Socket-Systeme können wiederum in einer Anzahl von bis zu 16 zusammengefasst werden und kommen damit auf 32 Sockets und 32 TB an Speicher.
Fujitsu verbaut den Prozessor in den verschiedensten Server-Konfigurationen. Dabei steht eine unterschiedliche Anzahl an Kernen und Arbeitsspeicher zur Verfügung. In den Racks stehen dann beispielsweise bis zu 71 PCI-Express-Slots zur Verfügung. Hinzu kommen bis zu vier 10-Gigabit-Ethernet-Anschlüsse sowie bis zu acht 2,5-Zoll-Schächte für Massenspeicher in Form von 900 GB SAS-HDD-Laufwerk oder 400 GB eMLC-SAS-SSDs.
Wer es auf möglichst hohe Rechenleistung anlegt, der bekommt den Server mit Wasserkühlung und einem Takt von 4,25 GHz. In einem 32-Socket-System kommen dann 384 Kerne mit bis zu 3.072 Threads zum Einsatz. Die Basisvariante des M12-2 mit zwei Prozessoren, 64 GB an Arbeitsspeicher und einem 600-GB-Laufwerk kostet 49.660 US-Dollar. Die übertaktete Variante mit zweimal 4,25 GHz und einer ähnlichen Ausstattung kostet 64.284 US-Dollar. Auf den Fujitsu-Server wird Solaris 10 eingesetzt.