Werbung
In aktuellen CPU-Architekturen und den dazugehörigen Chips tauchen immer wieder Fehler auf. Dies ist bei einer Komplexität von mehreren Milliarden Transistoren und den dazugehörigen Mikroschaltungen auch nicht weiter verwunderlich. Je nachdem unter welchen Bedingungen der Fehler auftritt und wie häufig dies bei den Nutzern der Fall ist, kann dies aber durchaus Schwierigkeiten zu den Herstellern bedeuten. Intel hatte mit letzten Atom-C2000-Prozessoren einen Totalausfall zu vermelden, bei AMD konnte ein ähnlicher Fehler per Microcode-Update behoben werden.
Nun scheint aber wieder Intel betroffen zu sein, genauer gesagt alle Prozessoren mit Skylake- und Kaby-Lake-Architektur. Im aktuellen Debian-Release findet sich folgender Hinweis: "Intel Skylake/Kaby Lake processors: broken hyper-threading"
Genauer beschrieben wird das Problem wie folgt:
"Under complex micro-architectural conditions, short loops of less than 64 instructions that use AH, BH, CH or DH registers as well as their corresponding wider register (e.g. RAX, EAX or AX for AH) may cause unpredictable system behavior. This can only happen when both logical processors on the same physical processor are active."
Damit wird aber auch klar, dass die meisten Nutzer von diesem Fehler niemals betroffen sein werden, denn weniger als 64 Microops plus die Verwendung von dual korrespondierenden Registern tritt im Alltag nahezu nicht auf. Dennoch empfehlen die Debian-Entwickler die Abschaltung von HyperThreading, bis der Fehler von Intel durch ein Microcode-Update behoben wurde.
Das Problem ist nun, das ein solches Microcode-Update durch das BIOS/UEFI eingespielt werden muss. Dementsprechend müssen die Mainboard-Hersteller ein Update anbieten. Für wie viele Mainboards bereits ein Update vorhanden ist, ist derzeit nicht bekannt. In den Release Notes der BIOS-Updates sollte nach einem Eintrag wie "Intel erratum SKW144, SKL150, SKX150, SKZ7"gesucht werden.
Dies beträfe dann aber auch nur die Skylake-Prozessoren. Bei Kaby Lake ist die Situation etwas unklarer. Zuletzt veröffentlichte Intel im April ein Microcode-Update in der Revision 0x5d/0x5e. Hier wurde der Fehler aber offenbar noch nicht behoben.
Die Frage ist nun, was der Nutzer tun sollte. Wie gesagt: Der Fehler tritt nur in extrem seltenen Anwendungsfällen auf. Unklar sind auch die Auswirkungen, denn ein solcher Fehler kann vielerlei Auswirkungen haben. Vom einfachen Absturz des Rechners, bis zu fehlerhaften und einfach fehlenden Daten. Weitere Informationen dazu in der Warnung im Debian-Release.