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Derzeit gibt es viel Interesse am Overclocking-Potenzial der neuen Skylake-X-Prozessoren von Intel. Genauer gesagt geht es um die Modelle Core i7-7800X mit sechs Kernen, Core i7-7820X mit acht Kernen und Core i7-7900X mit zehn Kernen. In unserem Forum hat der8auer nun seine ersten Erfahrungen veröffentlicht.
Er konnte bereits alle drei Modelle testen. Alle drei Prozessoren sollen sich dabei recht ähnlich verhalten. Das Taktverhalten des Sechskerners soll ähnlich sein wie das eines Zehnkerners. Unterschiede gibt es aber sehr wohl bei der Leistungsaufnahme – doch hier stehen genauere Tests noch aus.
Die Spanne des Ergebnisses ist jedoch recht groß. Zwischen 4,4 und 5,0 GHz erreichen die geköpften Modelle bei einer Spannung von 1,3 V mit einer All-in-One-Wasserkühlung. Der taktfreudige Intel Core i7-7700K kann aber noch immer schneller sein – vor allem durch einen potenziell höheren Takt.
Für 5,0 GHz ist ein Köpfen Pflicht
Soll ein Skylake-X mit 5,0 GHz betrieben werden, ist ein Köpfen des Prozessors Pflicht. Die Temperaturen erreichen schnell 80 °C unter Prime95. Andere Belastungen, wie Spiele, setzen ein niedrigeres Limit. Hier dürfte bei 4,2 bis 4,4 GHz Schluss sein. Bei höherem Overclocking sind sogar die 90 °C mit einer Wasserkühlung schnell erreicht. Problematisch ist dies jedoch noch nicht, da Intel hier 94 °C zulässt. Diese Tjmax getaufte Temperatur lässt sich aber auch im BIOS auf 105°C hochsetzen. Ohne diesen Offset sind laut der8auer 5 GHz meist nicht möglich.
Je nach Last sind die geköpften Prozessoren um 10 bis 20 °C kühler. In Prime bewegt man sich im oberen Bereich, in anderen Lastfällen eher im unteren Bereich.
Ungeköpft sollen die Prozessoren einen Takt von 4,2 bis 4,7 GHz erreichen. Das Potenzial von zusätzlichen 300 MHz kann also nur ausgeschöpft werden, wenn eine Hardwaremodifkation vorgenommen wird.
Modell | Kerne / Threads | Grundtakt / Turbotakt (2.0 / 3.0) | L3-Cache | Channel / Speicher | Lanes | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i9-7900X | 10 / 20 | 3,3 GHz / 4,3 GHz / 4,5 GHz | 13,75 MB | Quad DDR4-2666 | 44 | 140 W | 1.000 Euro |
Core i7-7820X | 8 / 16 | 3,6 GHz / 4,3 GHz / 4,5 GHz | 11,00 MB | Quad DDR4-2666 | 28 | 140 W | 600 Euro |
Core i7-7800X | 6 / 12 | 3,5 GHz / 4,0 GHz / NA | 8,25 MB | Quad DDR4-2400 | 28 | 140 W | 390 Euro |
Kein Mainboard bisher zufriedenstellend
Ein großes Fragezeichen steht auch über der Wahl des Mainboards. Bisher hat sich keines der Boards zufriedenstellend präsentiert. Ein Problem sind oft die Kühler auf den Spannungswandlern. Diese sind derart schlecht konzipiert, dass die Kühlung mit einem leichten Luftstrom meist ohne Kühler besser ist als mit. Schnell erreichen die entsprechenden Komponenten 105 °C und mehr. Die Hersteller müssen hier also noch nachbessern. Auf dem ASUS Rampage VI Apex hat die Verwendung von besseren Wärmeleitpads zu einer Verbesserung geführt.
Für die Stromversorgung empfiehlt der Profi mindestens einen 4-Pin- zusätzlich zum üblichen 8-Pin-Anschluss. 8+4 Pin sind also für ein Overclocking Pflicht – besser sind 2x 8-Pin.
Zu den bereits getesteten Boards gehören das Gigabyte X299 Aorus Gaming 3, ASUS Rampage VI Apex und ASUS Prime X299-Deluxe. Allesamt sind durch den Extreme-Overclocking-Test gefallen – zumindest ohne Nachbesserungen. Nun zur Brust nimmt sich der8auer das MSI X299 Gaming Pro Carbon und MSI X299 SLI Plus.
Während bei den Prozessoren also bereits Nägel mit Köpfen gemacht werden können, scheint die Wahl des Mainboards deutlich schwieriger. Wer an dem Thema interessiert ist, kann dem entsprechenden Thread in unserem Forum folgen.