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Oracle hat einen neuen Prozessor vorgestellt, der sich vor allem an Datenbankanwendungen richtet. Der SPARC M8 bietet bis zu 32 Kernen, kann pro Kern allerdings bis zu acht Threads verarbeiten, was dazu führt, dass der M8 bis zu 256 Threads gleichzeitig berechnen kann. Auf Desktop-Prozessoren ist ein Hyperthreading – so nennen Intel und bei AMD das Simultaneous Multithreading – von zwei Threads pro Kern üblich.
Gefertigt wird der Oracle SPARC M8 in einem 20-nm-Verfahren. Dies klingt zunächst einmal so, als käme hier ein veralteter Prozess zum Einsatz. Der Aufbau eines solchen Prozessors bietet aber die Möglichkeit, auch bei 20 nm effizient zu sein – es muss nicht immer die aktuellste Fertigung sein. Neben den 32 Kernen und 256 Threads bietet der Oracle SPARC M8 noch 64 MB L3-Cache sowie 128 KB L2 Data Cache pro Kern und 256 KB L2 Instruction Cache, den sich vier Kerne teilen. Exklusiv pro Kern stehen 32 KB L1 Instruction Cache und 16 KB L1 Data Cache zur Verfügung. Der Prozessor erreicht einen Takt von bis zu 5 GHz – im Hinblick auf die Fertigungsgröße von 20 nm sicherlich nicht weniger erstaunlich.
Für Datenbankanwendungen, auf die der Oracle SPARC M8 ausgelegt ist, spielen spezielle Befehle und Ausführungseinheiten eine wichtige Rolle. Dazu gehören ein Quad-Issue, Out-of-Order Integer Execution Pipelines, eine Floating-Point-Einheit sowie eine integrierte Kryptoeinheit pro Kern. Hinzu kommen spezielle Engines für Data Analysis Expressions (DAX), von denen acht pro Kern vorhanden sind. Die hardwarebeschleunigte Verschlüsselung beherrscht der M8 für folgende Formate: AES, Camellia, CRC32c, DES, 3DES, DH, DSA, ECC, MD5, RSA, SHA-1, SHA-3, SHA-224, SHA-256, SHA-384 und SHA-512.
Der Oracle SPARC M8 soll das Solaris-Betriebssystem noch bis mindestens ins Jahr 2034 führen. Die Prozessoren der SPARC-M8-Serie werden in den aktuellen V9-Systemen verbaut. Die dazugehörigen Server rechen von einfachen 1U-Einschub bis zu Cluster in einem kompletten Rack mit mehreren Dutzend solcher Prozessoren.
Angaben zu den Preisen gibt es nicht, da die Oracle-Server nicht direkt an Endkunden verkauft werden, sondern zusammen mit einem Datenbankservice. Eine Bestellung ist für Unternehmen ab sofort möglich.