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Die Tatsache, dass Kaby-Lake-Prozessoren nicht auf Z370-Mainboards laufen würden und die bald zu erwartenden Coffee-Lake-Prozessoren zwingend ein neues Mainboard mit Z370-Chipsatz voraussetzen, hat für einigen Wirbel gesorgt. Intel erklärte diesen Schritt mit der Tatsache, dass die Coffee-Lake-Prozessoren mit bis zu sechs Kernen auch eine verbesserte Spannungsversorgung über die Mainboards voraussetzen würden. Auf der anderen Seite zeigten die Mainboards (Modelle mit Z270- und dem neuen Z370-Chipsatz) hier keine Unterschiede – den identischen Sockel LGA1151 eingeschlossen.
Doch offenbar gibt es, wie vermutet, innerhalb der Pinbelegung des LGA1151 einige Unterschiede. Dies geht aus 8th Gen (S-platform) Intel Processor Family Spec Update hervor, welches Intel veröffentlicht hat. Der Nutzer Chrisch aus unserem Forum hat aus den Informationen eine eingefärbte Version der Pinbelegung für den LGA1151 erstellt. Auf dieser ist zu erkennen: Coffee Lake verwendet 146 Kontakte für die Spannungsversorgung (VCC), wohingegen Kaby Lake und Skylake nur 128 Kontakte belegt. Einige der bei Kaby Lake und Skylake nur reservierten Kontakte (RSVD) sind mit Coffee Lake dediziert der Spannungsversorgung (VCC) zugeordnet.
Damit ist nun bestätigt: Coffee-Lake-Prozessoren sind nicht zu Mainboards mit Z270-Chipsatz kompatibel, da die notwendigen Pins auf dem Sockel LGA1151 nicht belegt sind. Warum Kaby-Lake- und Skylake-Prozessoren aber nicht auf Mainboards mit Z370-Chipsatz laufen erklärt dies nicht. Dabei dürfte es sich also nicht um eine technische Limitierung handeln. Stattdessen hat sich Intel wohl aus produktpolitischer Sichtweise zu diesem Schritt entschlossen.
Allerdings kann man sich einige Gründe für die Inkompatibilität von Coffee Lake zum bisherigen LGA1151 überlegen, die eher auf eine fehlende Weitsicht von Intel hindeuten. So scheint Intel mit einigen kurzfristigen Veröffentlichungen auf Ryzen und Ryzen Threadripper reagieren zu wollen. Solche kurzfristigen Änderungen in der Roadmap können ein Grund für solche Inkompatibilitäten sein. Bis auf die technischen Unterschiede geht Intel aber nicht weiter auf die Entscheidungen ein, die zu diesem Schritt geführt haben.