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Der Wechsel von Jim Keller von Tesla zu Intel hat für einiges Aufsehen gesorgt, denn nach Raja Koduri und Chris Hook ist es die dritte medienwirksame Neuanstellung des Chipgiganten. Während sich Koduri als Leiter der Core and Visual Computing Group um die Compute-Aspekte zukünftiger Produkte kümmert, ist Hook als Marketing-Experte für Außendarstellung derselbigen verantwortlich.
Etwas unklar war bisher die Rolle von Jim Keller. Intel selbst beschrieb seine Rolle wie folgt: "He will lead the company’s silicon engineering, which encompasses system-on-chip (SoC) development and integration." Doch eigentlich passt dies gar nicht in seine Rolle, denn bisher sorgte Keller immer für die Grundsteinlegung neuer Konzepte in Architekturen. Bei AMD entwickelte er die K7- und K8-Architekturen, dann bei Apple die eigenen A-Series-SOCs und wieder bei AMD führte er die Entwicklung der Zen-Architektur an, die das Unternehmen in diesem Bereich wieder auf die Erfolgsspur brachte. Was aber wird seine Rolle bei Intel sein?
Darauf hat nun womöglich sein Ex-Arbeitgeber eine Antwort gegeben. In der Telefonkonferenz zur Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen von Tesla, sagte Elon Musk: "Well, Jim is a great guy. He is very good with designing architectures and he has always dreamt about redesigning the server architecture of a CPU. The opportunity arose for him to purse that desire, so he will be leaving to go design a new server architecture at Intel."
Musk zufolge wird Keller damit eine neue Server-Architektur für Intel entwickeln und dies deckt sich auch sehr gut mit den bisherigen Aufgaben von Keller bei Herstellern von Prozessoren. Die Entwicklung der Zen-Architektur war auf die Epyc-Server aufgelegt, auch wenn sich der Erfolg bisher nur bei den Ryzen-Prozessoren prominent zeigt. Einen ähnlichen Ansatz könnte Keller nun bei Intel verfolgen.
Sollte Jim Keller also an einer komplett neue Architektur arbeiten, wird es noch vier bis fünf Jahre dauern, bis erste konkrete Details dazu bekannt werden sollten bzw. über erste Produkte gesprochen werden kann.
Passend dazu kursiert seit einigen Tagen die Meldung, Intel suche für sein Design-Team in Hillsboro, Oregon weitere Entwickler, die am Ocean-Cove-Design beteiligt sein sollen. Dabei soll es um eine neue Core-Architektur von Intel handeln. Aktuell basieren die Coffee Lake- und bald die Cannon Lake-Prozessoren auf der zehnten Generation der Core-Architektur. Die Ice Lake-Generation soll die neunte Generation werden, wird aber nicht vor 2019 auf den Markt kommen. Irgendwann nach 2020 soll eine Generation namens Alder Lake als elfte Generation erscheinen – erst darauf soll das Ocean-Cove-Design eine Rolle spielen. Wir sprechen hier also von einem Erscheinen nach 2021.