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Derzeit tauchen beinahe täglich neue Meldungen zu Verspätungen und schlechter Kommunikation bei Intel auf. Gegenüber dem Analysten Romit Shah soll sich Intels CEO Brian Krzanich wieder einmal etwas unglücklich ausgedrückt haben. Thema war der Servermarkt 2019 und offenbar hat sich Krzanich eingestanden, dass es im kommenden Jahr schwierig werden dürfte, den Konkurrenten AMD auf historisch niedrigem Niveau zu halten. Ziel für Intel müsse es nun sein, den Marktanteil des Konkurrenzen unter 15 bis 20 % zu halten – ein bisher ungesehenes Eingeständnis des Chipgiganten.
Dass AMD Marktanteile gewinnen und Intel entsprechend welche verlieren wird, war klar. Intel dominiert den Markt mit 95 % und mehr. Hier ist also für jeden Konkurrenten Spielraum vorhanden. Mit der ersten Generation der EPYC-Prozessoren konnte AMD noch keinen Fußabdruck hinterlassen, schaffte es aber bereits einige Anbieter dazu zu bewegen, zumindest ein eingeschränktes Angebot an Servern mit eben den eigenen Prozessoren auszustatten. Der eigentliche Angriff seitens AMD soll aber erst mit der zweiten Generation starten. Die entsprechenden Prozessoren aus der 7-nm-Fertigung befinden sich laut AMD kurz für der Sampling-Phase. Hier kommt nun die Äußerung von Intels CEO Brian Krzanich ins Spiel:
"Mr. Krzanich was very matter-of-fact in saying that Intel would lose server share to AMD in the second half of the year. This wasn't new news, but we thought it was interesting that Mr. Krzanich did not draw a firm line in the sand as it relates to AMD's potential gains in servers; he only indicated that it was Intel's job to not let AMD capture 15-20% market share."
Bei AMD dürften nach einer solchen Aussage, auch wenn diese nicht öffentlich gemacht wurden, die Sektkorken geknallt haben, denn der Konkurrent hat sich offenbar eingestanden, dass er 2019 Marktanteile verlieren wird. Selbst hinter vorgehaltener Hand sollte ein CEO niemals eine solche Aussage machen – vor allem nicht firmenextern.
Coffee Lake-S mit acht Kernen im Septemer – Skylake-X mit 22 Kernen
Neuigkeiten gibt es für Endkunden aus asiatischer Quelle. PC-Watch hat sich im Rahmen der Computex mit einigen Quellen unterhalten und will nun bestätigen können, dass die Coffee-Lake-S-Prozessoren mit bis zu acht Kernen im September auf den Markt kommen sollen. Derzeit ist hier bei sechs Kernen das Ende der Fahnenstange erreicht.
Mit einer 28-Kerne/5-GHz-Demo wollte Intel einen Ausblick auf zukünftige High-End-Desktop-Produkte geben. Allerdings ist dieser Schuss nach hinten losgegangen und scheint sich auch noch zu bestätigen, dass Intel in diesem Jahr keine Cascade-Lake-Prozessoren mehr ausliefern wird. Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass ein HEDT-Prozessor mit 28 Kernen auf Cascade Lake-X basieren wird. Doch offenbar wird es noch einen Skylake-X-Refresh geben, der neue Modelle für den Sockel LGA2066 bringen soll. Anstatt bisher 18 Kerne des Core i9-7980XE sollen dann maximal 22 Kerne verfügbar sein. Wie sich diese gegen die Ryzen-Threadripper-Prozessoren mit bis zu 32 Kernen schlagen werden, dürfte spannend sein.
Damit stellt sich nun aber die Frage, was aus Cascade Lake werden soll und ob wir in diesem Jahr noch Prozessoren auf Basis von Cascade Lake sehen werden. Cascade Lake-X gilt als die nächste HEDT-Generation, ein Skylake-X-Refresh in diesem Jahr dürfte Cascade Lake-X aber bis ins Jahr 2019 verschieben. Cascade Lake-SP soll den Servermarkt bedienen und denkbar wäre, dass Intel hier zumindest theoretisch noch in diesem Jahr den Startschuss gibt. Gestern wurde bekannt, dass Intel offenbar auch Cascade Lake-AP-Prozessoren mit BGA5903 und als MCP-Design plant.