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Nach etlichen Verzögerungen hat Intel vor einigen Wochen die finalen Spezifikationen zum Optane DC Persistent Memory veröffentlicht. Derzeit noch in der Sampling-Phase, soll der Speicher 2019 erhältlich sein – zusammen mit den dazugehörigen Server-Systemen. Das Update für die Purley-Plattform, so der Name der aktuellen Server-Plattform von Intel, wird auf Cascade-Lake-SP-Prozessoren basieren, die wie die aktuellen Skylake-SP-Prozessoren bis zu 28 Kerne bieten werden.
Bereits bekannt ist, dass Intel pro Modul des Optane DC Persistent Memory 512 GB unterbringen möchte, pro Sockel sollen bis zu 3 TB möglich sein. Ohne diesen Zusatzspeicher sind es bei den Intel Xeon Scalable Skylake-SP CPUs 768 GB DDR4, bei speziellen Modellen auch 1,5 TB.
Die Purley-Plattform sowie die dazugehörigen Prozessoren unterstützen ein Hexa-Channel-Design mit bis zu zwei DIMM-Steckplätzen pro Channel. Dies wird sich auch mit Cascade Lake-SP nicht ändern, auch wenn die Konkurrenz aus dem Hause AMD beispielsweise ein Octa-Channel-Interface anbieten kann, was nicht nur hinsichtlich der Bandbreite Vorteile hat, sondern auch beim maximalen Speicherausbau. Bis zu 2 TB sind hier pro Sockel möglich.
Gegenüber ServeTheHome wollte Intel keine Speicherkonfigurationen für Cascade Lake bestätigen, indirekt hat man es aber doch getan. Diesem Umstand begegnet Intel nun mit der gemeinsamen Bestückung eines Sockels mit DDR4-Arbeitsspeicher und Optane DC Persistent Memory. Bei insgesamt 12 DIMM-Steckplätzen ergäbe dies bei 6x 512 GB Optane DC Persistent Memory plus 6x 128 GB DDR4 eine Speicherkapazität pro Sockel von 3.840 GB – im Dual-Sockel sogar 7.680 GB. Damit könnte der zur Verfügung stehende Arbeitsspeicher bei Intels Server-Prozessoren verdreifacht werden. Es gibt bereits Planungen zu LPDDR4 mit 256 GB pro Modul, dann würde sich die Kapazität sogar auf 4.608 bzw. 9.216 GB erhöhen.
Je nach Anwendungen sind solche Kapazitäten für Arbeitsspeicher in einem Server durchaus sinnvoll. Gegenüber den Konkurrenten AMD, Cavium und IBM könnte Intel in dieser Hinsicht wieder punkten. Offenbar bereiten sich einige ODMs bereits darauf vor und bieten ihre Server mit einer 6+6-Konfiguration für die DIMM-Steckplätze an. Meist wird die Speicherkonfiguration hier aber etwas zurückhaltender formuliert – auch weil Module mit 128 GB durchaus teuer sind.
So kosten zum Beispiel die Crucial 128 GB DDR4-2666 LRDIMM pro Stück auch 3.999 US-Dollar. Damit wäre ein vollbestückter Sockel bei Intel etwa 24.000 US-Dollar teuer, bei AMD sogar 32.000 US-Dollar. Dann rücken die Anschaffungspreise für den eigentlichen Prozessor mit einem teilweise hohen vierstelligen Betrag fast schon in den Hintergrund. Laut Intel verwenden aber auch nur etwa 5 % der Nutzer einen solch voll bestückten Server.
Die Einführung von Optane DC Persistent Memory könnte im Servermarkt große Auswirkungen zugunsten von Intel haben. Damit könnte Intel in gewisser Weise auch die Schwächen bei der Fertigung kaschieren.