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Obwohl Intels Xeon-Reihe in erster Linie für Workstations gedacht ist, stand sie zuletzt verstärkt auch unter Beobachtung von Gamern und anderen Enthusiasten. Denn die erwarteten Xeon E-2100 sollten die ersten Coffee-Lake-S-Ableger mit acht CPU-Kernen werden und so den Start eines Achtkerner-Core-i vorbereiten. Daraus wird aber zumindest vorerst nichts, wie die nun vorgestellten Xeon-Prozessoren zeigen.
Gleich zehn neue Chips schickt Intel ins Rennen, die ein breites Spektrum an Leistung - und Preisen - abdecken. Gemeinsam haben alle die Basis: Coffee Lake-S. Entsprechend werden die Prozessoren im verfeinerten 14-nm-Verfahren gefertigt, verfügen über ein Dual-Channel-Speicherinterface (DDR4-2666 ECC, max. 64 GB) und nutzen den Sockel 1151. Wie üblich wird dennoch ein Workstation-Chipsatz vorausgesetzt, in diesem Fall in Form des C246. Weitere Gemeinsamkeiten betreffen die Zahl der PCIe-3.0-Lanes (16 + 24), die native Unterstützung von USB 3.1 Gen 2 und Thunderbolt 3 sowie die technische Vorbereitung von ac-WLAN. Ebenso wird Intels Speichertechnik Optane berücksichtigt, vPro darf ebenfalls nicht fehlen.
In allen anderen Punkten gibt es teils große Unterschiede. So reicht die Größe des L3-Caches von 8 bis 12 MB, die TDP von 71 bis 95 W, der Basistakt von 3,3 bis 3,8 GHz. Zudem gibt Xeon-E2100-Prozessoren mit und ohne integrierte Grafikeinheit sowie mit und ohne Hyper-Threading.
Am unteren Ende markieren die Modelle Xeon E-2124 und Xeon E-2124G den Einstieg. In beiden Fällen handelt es sich um Vierkerner ohne Hyper-Threading mit einer TDP von 71 W sowie einem 8 MB großen L3-Chache. Das Standardmodell taktet zwischen 3,3 und 4,3 GHz und muss ohne integrierte UHD Graphics 630 auskommen, bei der G-Version ist letztere vorhanden. Zudem werden hier zwischen 3,4 und 4,5 GHz erreicht. Vorläufiges Topmodell ist der Xeon E-2186G, der über sechs Kerne und Hyper-Threading verfügt. Neben 12 MB L3-Cache gibt es eine TDP von 95 W, eine integrierte UHD Graphics 630 sowie Geschwindigkeiten zwischen 3,8 und 4,7 GHz.
Modell | Kerne/ Threads | Takt | L3-Cache | iGPU | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|
Xeon E-2186G | 6/12 | 3,8 - 4,7 GHz | 12 MB | ja | 95 W | 450 $ |
Xeon E-2176G | 6/12 | 3,7 - 4,7 GHz | 12 MB | ja | 80 W | 362 $ |
Xeon E-2174G | 4/8 | 3,8 - 4,7 GHz | 8 MB | ja | 71 W | 328 $ |
Xeon E-2146G | 6/12 | 3,5 - 4,5 GHz | 12 MB | ja | 80 W | 311 $ |
Xeon E-2144G | 4/8 | 3,6 - 4,5 GHz | 8 MB | ja | 71 W | 272 $ |
Xeon E-2136 | 6/12 | 3,3 - 4,5 GHz | 12 MB | nein | 80 W | 284 $ |
Xeon E-2134 | 4/8 | 3,5 - 4,5 GHz | 8 MB | nein | 71 W | 250 $ |
Xeon E-2126G | 6/6 | 3,3 - 4,5 GHz | 12 MB | ja | 80 W | 255 $ |
Xeon E-2124G | 4/4 | 3,4 - 4,5 GHz | 8 MB | ja | 71 W | 213 $ |
Xeon E-2124 | 4/4 | 3,3 - 4,5 GHz | 8 MB | nein | 71 W | 193 $ |
Im Vergleich mit Vorgängern der Xeon-E3-Reihe verspricht Intel eine Leistungssteigerung je nach Anwendung von bis zu 45 %. Als konkretes Beispiel wird die Umwandlung von sechs UHD-Videos in ein UHD-VR-Video genannt. Während dies mit einem Xeon E3-1275 V6 rund sechs Minuten dauern soll, erledigt dies ein neuer Xeon E-2176G in etwas mehr als viereinhalb Minuten - eine Zeitersparnis von 24 %. Allerdings wurde im direkten Vergleich nicht nur die reine CPU-Leistung erhöht, auch vom schnelleren Speicher sowie der überarbeiteten integrierten GPU sollen Anwender profitieren. Gleiches gilt auch für die Änderungen an den Schnittstellen. Dennoch platziert Intel den Xeon E-2100 lediglich im Workstation-Einsteigerbereich und somit zwischen dem Xeon E-2100M für Notebooks sowie dem Mainstream-Vertreter Xeon W-2100.
Komplettsysteme mit den neuen Prozessoren sollen die ersten OEMs wie Dell, HP und Lenovo bereits ab heute ausliefern. Ob und wann es die Prozessoren auch einzeln geben wird, hat Intel bislang nicht verraten. Hinzu kommt, dass im Handel derzeit lediglich zwei kompatible Mainboards gelistet werden, die beide im µATX-Format gehalten sind. Enthusiasten müssen also nicht nur auf weitere Platinen, sondern auch den Achtkerner warten.