Nachdem Intel weder die Gamescom noch die IFA für die Vorstellung der neuen Core-i-9000-Prozessoren genutzt hat, stellt sich erneut die Frage nach der offiziellen Bekanntmachung sowie dem Marktstart. Zumal nun eine der letzten Fragen mehr oder weniger beantwortet wurde: In Geekbench ist der Core i7-9700K einmal mehr mitsamt Leistungsdaten aufgetaucht.
Wo der zunächst vermutlich schnellste neue Core i7 im Hinblick auf die Performance anzusiedeln ist, hat sich schon vor Wochen gezeigt. Unklar war lediglich, ob Intel den Prozessor, bei dem Hyper-Threading respektive SMT zugunsten zweier zusätzlicher CPU-Kerne gestrichen wurde, knapp vor oder knapp hinter seinem Vorgänger landen würde. Die am Wochenende an Geekbench übermittelten Ergebnisse dürfte die endgültige Antwort liefern.
Betrieben wurde der Core i7-9700K auf einem Mainboard mit Z370-Chipsatz - Gigabyte Aorus Z370 Ultra Gaming 2.0 (Test) - mit 16 GB RAM und somit noch nicht einmal unter vermutlich optimalen Bedingungen. Denn erwartet wird, dass vor allem die schnelleren Core-i-9000-Modelle ihr volles Potential nur auf einem Z390-Mainboard entfalten können.
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Laut Geekbench 4.2.3 wurde eine Single-Core-Leistung von 6.297 Punkte erreicht, in der Multi-Core-Wertung reichte es für 30.152 Punkte. Im Vergleich mit dem Core i7-8700K sind dies etwa 7 und 13 % mehr. In beiden Fällen dürfte vor allem der höhere Takt ausschlaggebend sein. So erreicht der Core i7-8700K ab Werk bei Last auf einem Kern maximal 4,7 GHz, der Core i7-9700K hingegen wahrscheinlich 4,9 GHz. Bei Auslastung aller Kerne soll der neue Prozessor immer noch mit 4,6 GHz takten - sein Vorgänger schafft das lediglich bei zwei Kernen gleichzeitig.
Überraschend dürfte allerdings eher die Bestätigung dafür sein, dass sich das Fehlen von SMT im direkten Vergleich nicht bemerkbar macht. Während der Core i7-8700K sechs Kerne und zwölf Threads ins Rennen schicken kann, sind es beim Core i7-9700K lediglich jeweils acht. In Anwendungen, in denen Geekbench als Maßstab herangezogen werden kann, würde der neue Chip es mit AMDs 16-Kerner Threadripper 2950X (Test) aufnehmen können. Noch weiter abgehängt würde AMD aber auch in Bezug auf die Single-Core Leistung. Der derzeit schnellste Ryzen auf Zen+-Basis - Ryzen 7 2700X (Test) - bringt es in dieser Disziplin auf gut 4.800 Punkte - fast 25 % weniger als beim Core i7-9700K. Hier gilt es also abzuwarten, ob AMD die größer werdende Lücke im kommenden Jahr mit Zen 2 wieder verkleiner kann. Zuletzt zeigte man sich zufrieden darüber, den Abstand im Schnitt auf etwa 5 % verringert zu haben.
Allerdings sind die nun aufgetauchten Werte wie üblich mit Vorsicht zu genießen, vor allem in Hinblick auf das eingesetzte Mainboard. In diesem Punkt verweist Techpowerup unter anderem an die Spannungsversorgung, die bei Z390-Platinen anders ausfallen könnte.