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Trotz verlötetem Heatspreader

Der Core i9-9900K ist ein Hitzkopf

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Der Core i9-9900K ist ein Hitzkopf
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Intels Core i9-9900K ist das Flaggschiff der erst kürzlich offiziell vorgestellten neunten Core-Generation und bringt erstmals acht Kerne inkl. Hyper-Threading in Intels Mainstream-Plattform. Schon zuvor erreichte die Interessenten die frohe Botschaft, dass der Heatspreader bei den LGA1151v2-Achtkernern wieder verlötet ist. Allerdings scheint dies nicht viel zu bringen, denn der Core i9-9900K wird dennoch unglaublich heiß.

In einem Gigabyte-Overclocking-Guide zu den neuen Z390-Mainboards berichtet Gigabyte selbst ausführlich über das Overclocking-Verhalten zum Core i9-9900K auf dem Z390 AORUS Master. Das Oberklasse-Mainboard bringt ein 6+2-Phasendesign, bestehend aus hochwertigen PowIRstage-MOSFETs, mit. Auf diesem Unterbau wurde das neue LGA1151v2-Flaggschiff auf allen acht Kernen mit 5 GHz betrieben. Diesen Takt erreichen normalerweise nur bis zu zwei Kernen im Turbo-Modus.

Anhand eines Screenshots wird ersichtlich, dass die Kern-Temperaturen bei 5 GHz mit einer Spannung von 1,284 Volt laut CPU-Z in Richtung 90 °C tendieren. Gigabyte hat hierbei jedoch keine Luftkühlung verwendet, wie man zunächst annehmen könnte, sondern setzte auf eine Custom-Wasserkühlung, die für keine ausreichende Effektivität sorgt. Demnach wären die Temperaturen mit einer AIO-Kühlung und vor allem mit einem Luftkühler noch deutlich höher und würden die Tj. Max von 100 °C leicht erreichen, was zur Folge hätte, dass der Core i9-9900K anfängt zu throtteln und schlimmstenfalls gar das gesamte System abgeschaltet wird.

Doch Gigabyte hat im BIOS eine Funktion implementiert, um die Tj. Max anzuheben, die Gigabyte selbst auch genutzt hat, um das Throttling und als letzten Schritt die thermische Abschaltung hinauszuzögern. Ein kritischer Nebeneffekt der Overclocking-Session war der Blick auf den Verbrauch des übertakteten Core i9-9900K. Sofern man dem Tool "Core Temp" Glauben schenken kann, lag die Leistungsaufnahme im CPU-Package-Bereich bei beachtlichen 250 Watt.

Hinzu kommt, dass die TDP von 95 W, die ohnehin nur für den Grundtakt von 3,6 GHz gültig ist, bei weitem überschritten wird und die hohe Abwärme bestätigt. Für Interessenten des Core i9-9900K spricht Gigabyte aus diesem Grund eine Empfehlung für den Einsatz einer Custom-Wasserkühlung aus, sofern der Prozessor übertaktet werden soll.

Von unserer Seite aus gibt es demnächst einen Test zum neuen Core i9-9900K, bei dem wir uns auch diese Thematik genauer anschauen werden.