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Flüssigmetall kann sich auch beim verlöteten Core i9-9900K lohnen

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Flüssigmetall kann sich auch beim verlöteten Core i9-9900K lohnen
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Die Core-Prozessoren der 9. Generation von Intel sind gestartet und unser Test des Core i9-9900K hat gezeigt, dass acht Kerne ein teilweise deutliches Leistungsplus zur Folge haben, was sich Intel aber auch gut bezahlen lässt. Mit der neuen Generation bietet Intel die Prozessoren auch wieder verlötet an, was Vorteile bei der Abwärme haben kann und ein Köpfen der Prozessoren überflüssig machen soll.

Roman Hartung alias der8auer hat sich diesem Thema etwas genauer gewidmet, vor allem weil in den ersten Tests vor allem die hohen Temperaturen des Core i9-9900K aufgefallen sind. Dies war für einen verlöteten Prozessor in dieser Form nicht erwartet worden. Damit stellt sich die Frage, ob es sich trotz einer Verlötung durch Intel lohnt, diese zu lösen und stattdessen wieder auf Flüssigmetall zu setzen.

Das Köpfen eines Core i9-9900K verläuft weiterhin identisch zu den vorherigen Modellen. Auch wenn das PCB des Prozessors etwas dicker und der Heatpreader etwas anders geformt ist, kann ein Delid-Die-Mate 2 verwendet werden. Durch das Verlöten muss allerdings etwas mehr Kraft aufgewendet werden, um die Lötschicht zu lösen.

Sind der Die und der Heatspreader voneinander getrennt, sind zwei Dinge auffällig. Zum einen ist die Schicht Indium, die sich zwischen Die und Heatspreader befindet, recht dick. Zum anderen ist auch der Die selbst deutlich dicker als beispielsweise der eines Core i7-8700K. Beides könnte für einen recht schlecht Wärmeübergang und damit die hohen Temperaturen verantwortlich sein. Die Schicht Indium konnte aber nicht verschlankt werden, da diese nach dem erneuten Verlöten einfach zu brüchig wurde und zu wenig Kontakt zwischen Die und Heatsprecher herstellte. Auch die Dicke des Dies ist nicht vorteilhaft und derzeit ist unklar, warum Intel derart umfangreiche Änderungen bei der Stärke des Silizium-Chips vorgenommen hat.

Also wurde das Indium komplett entfernt und wieder Flüssigmetall zwischen Die und Heatspreader eingesetzt. Das Ergebnis ist eine gut 10 °C geringere Temperatur der Kerne unter Verwendung eines Noctua NH-D15. Ein Abschleifen des Dies, was sehr risikobehaftet und zudem aufwendig ist, brachte nur geringfügig geringere Temperaturen.

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Die Frage, ob sich das Köpfen eines Core i9-9900K lohnt, lässt sich zumindest nicht mit einem einfachen "Nein" beantworten. Wenn selbst ein luftgekühlter Prozessor in dieser Form davon profitiert, dann ist das Potenzial für eine Wasserkühlung entsprechend höher – gar nicht zu reden vom extremen Overclocking mittels LN2.

Die Gründe für die trotz vorgenommener Verlötung hohen Temperaturen sind unklar. Hier könnten mehreren Faktoren eine Rolle spielen. Intel hat mit dem Core i9-9900K versucht, in ein bestehendes Power-Budget zwei weitere Kerne zu pressen, die natürlich auch mehr Abwärme erzeugen. Mithilfe des Verlötens wollte man hier sicherlich gegensteuern und für den Stock-Betrieb mag das auch ausreichend sein. Temperaturen von 95 °C und mehr unter Prime95 stellen viele Nutzer aber sicherlich nicht zufrieden.