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HiSilicon-CPU mit 64 Kernen in 7 nm und 4 CPUs pro Server

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HiSilicon-CPU mit 64 Kernen in 7 nm und 4 CPUs pro Server
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Auf der Supercomputing 2018 haben zahlreiche Hersteller neue ARM-Server bzw. ARM-Serverprozessoren vorgestellt. Dabei sticht die Huawei-Tochter HiSilicon besonders hervor, denn hier will man noch in diesem Jahr den Hi1620 auf den Markt bringen. Dieser basiert auf den neuen Ares-CPU-Kernen von ARM. Allerdings hat das britische Unternehmen bisher noch keinerlei Details zum neuen CPU-Design veröffentlicht und dementsprechend spärlich fallen die Informationen von HiSilicon aus.

Gefertigt werden sollen der Hi1620 in 7 nm bei TSMC. Geplant sind Modelle mit 24 bis 64 Kernen und einem Takt zwischen 2,4 bis 3,0 GHz. An Speicher kann der Prozessor DDR4-3200 über acht Speicherkanäle anbinden und bietet zudem 40 PCI-Express-4.0-Lanes und zweimal 100 GbE. Die Leistungsaufnahme soll zwischen 100 und 200 W betrachten – je nach Anzahl der Kerne und Takt. Huawei wird den Prozessor zunächst in den eigenen Rechenzentren verwenden, ihn aber auch auf den eigenen Servern verbauen, die an Kunden ausgeliefert werden. Haupteinsatzgebiete solcher Server sind Speicher- oder Netzwerkanwendungen, denn hinsichtlich der Rechenleistung können die ARM-Prozessoren der EPYC- und Xeon-Konkurrenz noch nicht das Wasser reichen, arbeiten aber deutlich effizienter.

Die Skalierbarkeit der jeweiligen Aufgaben sind die Stärken solcher Prozessoren und mit dem Ampere eMag (32 Kerne), Cavium ThunderX2 (32 Kerne) und dem Qualcomm Centriq 2400 (48 Kerne) gibt es bereits einige weitere Modelle von anderen Herstellern, die mit einer hohen Anzahl an Kernen auftrumpfen. Zudem können viele der Designs vier Threads pro Kern ausführen, was bei 48 Kernen gleichbedeutend mit 192 Threads ist. Zwischenzeitlich wurde schon das Ende der ARM-Serverprozessoren verkündet, da Qualcomm seine Ambitionen eingestellt haben soll – dem ist aber offenbar nicht so.

Die Skalierbarkeit spielt auch eine Rolle, wenn gleich mehrere dieser Prozessoren gemeinsam eingesetzt werden sollen. Beim HiSilicon Hi1620 können vier dieser Prozessoren über einen Interconnect mit 240 GBit/s zusammengefasst werden. Der Ampere eMag und Qualcomm Centriq 2400 können hingegen nur als Single-Socket-System betrieben werden. Der Cavium ThunderX2 kann immerhin paarweise betrieben werden.

Die meisten Nutzer werden wohl nie erfahren, ob einige ihrer Daten über einen HiSilicon Hi1620 verarbeitet wurden. Solche Hardware kommt meist in der Infrastruktur von Netzwerkdienstleistern zum Einsatz. Das kommende Jahr wird sicherlich im Serverbereich interessant werden, denn Intel wird die Cascade-Lake-Xeons auf den Markt bringen und AMD die EPYC-Prozessoren der 2. Generation.