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Bereits seit einigen Jahren forscht Intel an Synapsen und Neuronen aus Silizium – also an Chips, deren Schaltungen sich abhängig von der jeweiligen Anwendung selbstständig verknüpfen sollen. Dies soll einen Trainings-Prozess auf Hardware in der Cloud früher oder später überflüssig machen. Stattdessen sollen AI-Chips damit unabhängiger werden. Intel hat mit Loihi versucht, die Funktionsweise eines Gehirnes in einem Chip abzubilden.
Nun hat man mit Pohoiki Beach ein System vorgestellt, welches aus 64 Loihi-Chips besteht. Dabei werden zwei Nahuku-Boards mit jeweils 32 Chips zusammengefasst. Das System aus zwei Boards soll den Einstieg in die Forschung in diesem Bereich erleichtern und damit beschleunigen. Jeder Loihi-Chip besitzt 130.000 "Neuronen" aus Silizium, die sich abhängig von der jeweiligen Anwendung selbstständig verknüpfen sollen. Diese Neuronen wiederum sind zu 8.192 neuromorphen Kernen zusammengefasst. Zusammengenommen bringt es ein Pohoiki-Beach-System auf 8,4 Millionen Neuronen und 8,3 Milliarden Synapsen.
Pohoiki Springs stellt die größte Ausbaustufe eines solchen Systems dar. Hier werden die Nahuku-Boards zu 3 x 8 Clustern zusammengefasst. Wir sprechen hier also von 768 Loihi-Chips, 100 Millionen Neuronen und 99,8 Milliarden Synapsen. Um dies einmal in ein Verhältnis zu setzen: Das Gehirn einer Maus kommt auf 1 Trillion Neuronen, das des Menschen auf 100 Trillionen. Wir sind hier also noch einige Größenordnungen davon entfernt über solch künstliche Systeme ein echtes Gehirn abzubilden.
Um nun weitere Forscher und Interessensgruppen zusammen zu bringen, startet das Unternehmen die Intel Neuromorphic Research Community (INRC). Diese soll sich mit Themen wie Neuromorphic Theory, Spiking Neural Network Algorithms, Neuromorphic Applications und Programming Models beschäftigen – der Erfahrungsaustausch steht im Vordergrund.