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Vermutlich um der Präsentation der EPYC-Prozessoren der zweiten Generation durch AMD zuvor zu kommen, hat Intel heute einige Details zur nächsten Generation der Xeon-Prozessoren veröffentlicht. Diese hören auf den Namen Cooper Lake und sollen bis zu 56 Kerne pro Sockel bieten. Bereits auf dem Open Compute Project (OCP) Global Summit im Frühjahr sprach Intel davon, die Kerndichte zu erhöhen.
Nun bestätigt Intel offiziell: Die Intel Xeon Platinum 9200 Serie der zweiten Generation wird bis zu 56 Kerne bieten, anders als die 9200 Serie auf Basis von Cascade Lake aber gesockelt sein. Neben der Tatsache, dass es sich um BGA-Prozessoren gehandelt hat, was die Flexibilität der Hardware deutlich einschränkt und den Preis in die Höhe treibt, sorgte aber vor allem die Leistungsaufnahme von bis zu 400 W für Kritik. Zwar präsentierte Intel zahlreiche Partner für den Einsatz der Xeon Platinum 9200 Serie, unter der Hand aber zeigten sich auch diese nur mäßig begeistert.
Mit Cooper Lake soll sich dies in in vielerlei Hinsicht ändern. Die bis zu 56 Kerne mit Unterstützung von DL-Boost haben in Form zweier Xeon Platinum 8280 bereits gezeigt, was sie zu leisten im Stande sind. Cooper Lake wird hier noch weitere Schritte machen – die Software wird immer weiter optimiert und zudem bieten die Cooper-Lake-Xeons auch noch die Unterstützung für BFloat16. Bfloat16 bietet die gleiche Dynamik wie FP32-Berechnungen, kann aber deutlich schneller ausgeführt werden. Google setzt Bfloat16 in den eigenen TPUs bereits ein.
Vermutlich werden die Cooper-Lake-Prozessoren noch in 14 nm gefertigt werden. Erst mit Ice Lake wird der Schritt auf 10 nm erwartet. Cooper Lake soll hinsichtlich der Leistungsaufnahme dennoch deutlich besser sein. Intel spricht zumindest von einer erwarteten, geringeren Leistungsaufnahme.
"The future 56-core Cooper Lake processor is expected to deliver a lower power envelope than the current Intel Xeon Platinum 9200 processors."
Zudem gibt Intel bekannt, dass die Cooper-Lake-Prozessoren sockelkompatibel zu den Ice-Lake-Modellen sein werden:
"Cooper Lake will have platform compatibility with the upcoming 10nm Ice Lake processor."
Beim Sockel dürfte es sich um den LGA4189 handeln. Dieser wurde bereits mehrfach im Rahmen zukünftiger Xeon-Generation bzw. als neue Plattform genannt. Noch ein paar Unklarheiten herrschen bei der Anzahl der Speicherkanäle. Jeder Prozessor der aktuellen Xeon Platinum 9200 Serie auf Basis von Cascade Lake kommt auf 12 Speicherkanäle. Für die Ice-Lake-Prozessoren konnte bisher von einem 8-Kanal-Speicherinterface angegangen werden. Ein MCM-Prozessor bestehend aus zwei Cooper-Lake-Prozessoren mit jeweils 28 Kernen käme damit auf 16 Speicherkanäle.
Intel spricht von einer Verfügbarkeit der Cooper-Lake-Prozessoren in der zweiten Jahreshälfte 2020. Morgen wird AMD die EPYC-Prozessoren der zweiten Generation alias Rome vorstellen. Hier werden bis zu 64 Kerne auf Basis der Zen-2-Architektur geboten. Weitere Details dazu dann morgen.