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Etwas früher als erwartet hat Intel die neuen Cascade-Lake-X-Prozessoren offiziell vorgestellt. Auch die Core-X-Prozessoren erhalten damit ein Update auf die Cascade-Lake-Architektur. Höhere Taktraten, eine erweiterte Unterstützung in der CPU-Architektur und der Plattform, vor allem aber die deutlich reduzierten Preise sind die wichtigsten Merkmale des Refreshs.
Mit den neuen Core-X-Prozessoren zielt Intel vor allem auf die starke Konkurrenz von AMD. Die Ryzen-Threadripper-Prozessoren haben Intel in diesem Segment stark unter Druck gesetzt und im November steht ein weiteres Update seitens AMD an. Intel kontert dies mit Cascade Lake-X und den in 14 nm gefertigten Prozessoren, die einen höheren Boost-Takt erreichen sollen und diesen auch länger halten können sollen.
Allesamt unterstützten die neuen Prozessoren nun bis zu 256 GB an DDR4-2933. Zuvor waren es nur 128 GB DDR4-2666. Das Quad-Channel-Interface ist ein Vorteil gegenüber den Ryzen-Prozessoren von AMD. Bei den Ryzen-Threadripper-Modellen ist er nicht mehr vorhanden.
Auch bei der Anzahl der PCI-Express-Lanes hat Intel ein leichtes Plus verbaut, denn die Prozessoren stellen nun 48 anstatt der bisherigen 44 zur Verfügung. Dies ist natürlich noch immer deutlich weniger als die 64 PCI-Express-Lanes, die ein Ryzen Threadripper zur Verfügung stellt. Für die gesamte Plattform (samt Chipsatz) spricht Intel von 72 PCI-Express-Lanes – wohl aber nur, um AMD in diesem Punkt zu überbieten. In der Praxis sind die Lanes, die direkt über den Prozessor kommen, mit die wichtigsten. Zudem wird AMD mit der 3. Generation der Ryzen-Threadripper-Prozessoren auf PCI-Express 4.0 wechseln und bietet somit pro Lane die doppelte Datenrate im Vergleich zu Intel.
Die neuen Core-X-Prozessoren verwenden weiterhin die Basin-Falls-Plattform und damit die bestehenden X299-Mainboards. Damit die Prozessoren aber Thunderbolt 3, 2.5GbE und Wi-Fi 6 unterstützen können, wie es Intels Marketing-Folien darlegen, müssen die Mainboards über entsprechende Controller verfügen. Bei den älteren Mainboards ist dies meist nicht der Fall. Der von Intel angesprochene Controller für das 2.5GbE soll erst gegen Ende des Jahres verfügbar sein.
Aufgrund der Verwendung der Cascade-Lake-Architektur, hat Intel einige der Spectre- und Meltdown-Varianten "in Hardware" geschlossen. Noch immer aber ist man in dieser Hinsicht auf eine Kombination aus BIOS/Microcode-Updates und Betriebssystem-Patches angewiesen.
Kerne / Threads | Basis / All-Core / Turbo 2.0 / Turbo 3.0 | Cache | TDP | Preis | |
Core i9-10980XE | 18 / 36 | 3,0 / 3,8 / 4,6 / 4,8 GHz | 24,75 MB | 165 W | 979 USD |
Core i9-9980XE | 18 / 36 | 3,0 / 3,8 / 4,4 / 4,5 GHz | 24,75 MB | 165 W | 2.000 Euro |
Core i9-10940X | 14 / 28 | 3,3 / 4,1 / 4,6 / 4,8 GHz | 19,25 MB | 165 W | 784 USD |
Core i9-9940X | 14 / 28 | 3,3 / - / 4,4 / 4,5 GHz | 19,25 MB | 165 W | 1.215 Euro |
Core i9-10920X | 12 / 24 | 3,5 / 4,3 / 4,6 / 4,8 GHz | 19,25 MB | 165 W | 689 USD |
Core i9-9920X | 12 / 24 | 3,5 / - / 4,4 / 4,5 GHz | 19,25 MB | 165 W | 1.150 Euro |
Core i9-10900X | 10 / 20 | 3,7 / 4,3 / 4,5 / 4,7 GHz | 19,25 MB | 165 W | 590 USD |
Core i9-9900X | 10 / 20 | 3,5 / - / 4,4 / 4,5 GHz | 19,25 MB | 165 W | 1.035 Euro |
Hinsichtlich der einzelnen Modelle gibt es in der Anzahl der Kerne zwischen Skylake-X und Cascade Lake-X keinerlei Unterschiede. Auch die Thermal Design Power und die Größe der Caches ist identisch. Wohl aber Unterschiede gibt es beim Takt – vor allem die Turbo-Taktraten fallen etwas höher aus. Wir sprechen hier von einem Plus von 100 bis 300 MHz.
Mit der neuen Core-X-Generation wird es kein Modell mehr mit 16 Kernen geben. Intel begründet dies mit dem fehlenden Platz zwischen einem Core i9-10940X mit 14 Kernen und dem Core i9-10980XE mit 18 Kernen. Damit wird es auch keinen direkten Vergleich mit dem Ryzen 9 3950X geben, der im November auf den Markt kommen soll. Außerdem gibt es zunächst keine Core-X-Modelle mit weniger als zehn Kernen. Intel will hier offenbar Überschneidungen zwischen dem High-End-Desktop und dem klassischen Desktop vermeiden, auf dem mit dem Core i9-9900K bereits bis zu acht Kerne geboten werden.
Doch der Fokus liegt natürlich auf dem Preis. Derzeit kennen wir nur die Dollar-Preise. 979 US-Dollar soll der Core i9-10980XE mit 18 Kernen kosten. Intel hat den Preis also in etwa halbiert, um wieder konkurrenzfähig zu sein. Ein Ryzen 9 3950X soll einmal 749 US-Dollar kosten, basiert aber natürlich auf der AM4-Plattform mit den entsprechenden Einschränkungen. Ein AMD Ryzen Threadripper 2950X mit 16 Kernen kostet aktuell 725 Euro. Allerdings sollte man hier die 3. Generation abwarten, die im November erscheinen soll. Auch die neue Core-X-Serie von Intel wird erst im November auf den Markt kommen.
Ein paar Worte wollen wir außerdem zum Performance Maximizer verlieren, denn für Intel scheint er etwas an Bedeutung zu gewinnen. Dieser soll es den Nutzern einfacher machen, den Prozessor zu übertakten. In der aktuellen Version wird aber nur der All-Core-Takt angepasst. Später soll der Performance Maximizer auch in die Lage versetzt werden, einzelne Kerne auf den maximalen Takt zu bringen. Laut Intel hat man einen Core i9-10980XE mit einer Wasserkühlung auf 5,1 GHz übertakten können.
Über Benchmarks können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sprechen. Da es aber an der Architektur hinsichtlich der IPC keinerlei Änderungen gab, entwickeln die neuen Prozessoren ihr Leistungsplus einzig und alleine durch den etwas höheren Takt. Es ist also damit zu rechnen, dass die Cascade-Lake-X-Prozessoren etwa 10 % schneller sind, als ihre direkten Vorgänger. Werden Anwendungen verwendet, die von DL-Boost profitieren, dürfte das Leistungsplus etwas höher sein.
Auch wenn die offizielle Ankündigung heute erfolgt: Die neuen Core-X-Prozessoren auf Basis von Cascade Lake-X werden erst im November auf den Markt kommen. Einige Mainboard-Hersteller haben ihre Mainboards schon durch BIOS-Updates vorbereitet. Es wird jedoch sicherlich noch das eine oder andere neue Modell hinzukommen.
Intel Core i9-9980XE Extreme Edition | ||
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Intel Core i9-9980XE Extreme Edition |