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Heute erfolgt der Start des neuen Desktop-Flaggschiffs bei Intel – wenn man von den für November geplanten Core-X-Prozessoren auf Basis von Cascade Lake einmal absieht. Der Core i9-9900KS ist ein Achtkern-Prozessor auf Basis des Coffee-Lake-Refresh und zeigt in dieser Form Intels aktuelles Potenzial hinsichtlich der Desktop-Prozessoren: Acht Kerne bei bis zu 5 GHz, gefertigt in 14 nm bei einer TDP von 127 W.
Einen Test werden wir leider nicht präsentieren können, da Intel uns kein Sample zur Verfügung stellen kann. Laut Intel soll es sich beim Core i9-9900KS um eine Limited Edition handeln. Was dies aber letztendlich für die Verfügbarkeit bedeutet, wird sich noch zeigen müssen. Der Core i9-9900KS soll ab dem 30. Oktober verfügbar sein. Intel bietet auf dieses Modell ein Jahr Garantie und begründet dies mit der limitierten Verfügbarkeit:
"Intel is providing a one-year warranty on both the box and tray versions of this processor due to its limited volume "
Üblicherweise gewährt Intel auf seine Prozessoren eine dreijährige Herstellergarantie.
Der Core i9-9900KS bietet einen Basistakt von 4 GHz auf acht Kernen und kann 16 Threads verarbeiten. Sowohl der Single-Core- als auch der All-Core-Turbo liegen bei 5 GHz. Bisher erreichte dies ein Core i9-9900K nur mit einem Kern und auch der ebenfalls selektierte Core i9-9990XE bringt es auf einem Kern auf 5,1 GHz. Nun offiziell bestätigt ist die Thermal Design Power von 127 W, die allerdings nur auf dem Papier eine Rolle spielt, denn wie erste Tests zeigen, genehmigt sich der Prozessor über eine gewisse Zeit gerne deutlich mehr.
Kerne/Threads | Basis-/Boosttakt | All-Core-Turbo | Speicher | TDP | Preis | |
Core i9-9900KS | 8 / 16 | 4,0 / 5,0 GHz | 5,0 GHz | DDR4-2666 | 127 W | 513 USD |
Core i9-9900K | 8 / 16 | 3,6 / 5,0 GHz | 4,7 GHz | DDR4-2666 | 95 W | 507 Euro |
Ryzen 9 3900X | 12 / 24 | 3,8 / 4,6 GHz | - | DDR4-3200 | 105 W | 549 Euro |
Ryzen 7 3800X | 8 / 16 | 3,9 / 4,5 GHz | - | DDR4-3200 | 105 W | 378 Euro |
Der Core i9-9900KS basiert wie gesagt auf der hinlängst bekannten Skylake-µArchitektur. Allerdings wechselt Intel für den Core i9-9900KS vom P0- auf ein R0-Stepping. Welche Änderungen Intel mit dem R0-Stepping vornimmt, ist jedoch nicht bekannt. Auch die 9x00KF-Prozessoren mit deaktivierter Grafikeinheit, die bereits verfügbar sind, liegen im R0-Stepping vor. Einige Sicherheitslücken sollen geschlossen worden sein, was auch einen Einfluss auf die IPC haben soll.
Scheinbar große Auswirkungen hat die Selektion, die Intel für den Core i9-9900KS vornimmt. Verbraucht ein Core i9-9900K bei Tomshardware im AIDA-Test mit AVX bei 5 GHz satte 200 W, sind es beim Core i9-9900KS bei 5,2 GHz nur noch 180 W. Ohne Übertaktung sollen es 152 W sein. Der Core i9-9900KS arbeitet also sehr effizient im Vergleich zu den anderen Coffee-Lake-Modellen – Intel selektiert also extrem gut.
Über die Motivation hinter einem Core i9-9900KS lässt sich diskutieren. Für die Desktop-Prozessoren hat Intel derzeit keine adäquate Antwort auf AMDs aktuelle Ryzen-Prozessoren. Zwar ist bereits der Core i9-9900K in so manchen Anwendungen noch immer schneller als AMDs Flaggschiff-Prozessor, wenn es aber um Anwendungen geht, die von einer Mehrzahl an Kernen profitieren, zieht AMD derzeit davon. Bereits der Ryzen 9 3900X bietet zwölf Kerne, der Ryzen 9 3950X wird im November sogar 16 Kerne auf den Sockel AM4 bringen.
Der Core i9-9900KS ist sicherlich eine Folge des Drucks, den AMD auf Intel ausübt. Gleiches gilt für die extrem im Preis gesenkten Core-X-Prozessoren, die nun 18 Kerne für unter 1.000 Euro bieten werden – AMDs Ryzen-Threadripper-Prozessoren sei Dank.
Die Tests zum Core i9-9900KS wird es vermutlich zum Verkaufsstart am 30. Oktober geben.