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Intel lässt 22-nm-Prozessor länger als geplant im Angebot

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Intel lässt 22-nm-Prozessor länger als geplant im Angebot
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Per Product Change Notification (PCN) kündigt Intel für einen in 22 nm gefertigten Pentium-Prozessor an, dass dieser länger als geplant im Markt sein wird. Ursprünglich wurde der Pentium G3420 schon in Rente geschickt, nun aber macht Intel einen Rückzieher. Bis Ende 2020 soll das Modell nun erhältlich sein.

Spannender als das Produkt als solches, dürften die Hintergründe dieser Entscheidung sein. Intel beschreibt diese im PCN (PDF) wie folgt:

"Reason for Revision: Cancelling this Product Discontinuance completely per new roadmap decision and enabling the product long term once again."

Übersetzt bedeutet dies in etwa folgendes:

"Grund für die Überarbeitung: Aufhebung der Einstellung des Produkts gemäß einer neuen Roadmap-Entscheidung und eine erneute Aktivierung des Produkts auf eine lange Sicht hin."

Weiterhin heißt es:

"This revision supersedes the prior EOL notice and is intended to inform customers that they do not need to do anything more on their end for last orders and should plan on this product being available as usual." – "Diese Überarbeitung ersetzt die vorherige EOL-Mitteilung und soll die Kunden darüber informieren [...], dass dieses Produkt wie gewohnt verfügbar ist."

Der Pentium G3420 mit zwei Kernen ohne Hyperthreading und einem Basistakt von 3,2 GHz bei einer Thermal Design Power von 53 W wird also weiterhin erhältlich sein. Einzeln ist dieser im Markt nicht zu finden, wohl aber in OEM-Systemen.

Die Fortführung eines solchen Prozessors kann eigentlich nur einen Grund haben: Intel hat keinerlei Ersatz dafür bzw. hat für die entsprechenden Alternativen keinerlei Kapazitäten. Erst kürzlich entschuldigte sich Intel bei seinen Partner für die anhaltenden Lieferschwierigkeiten. Die Fertigung in 14 nm läuft auch Hochtouren und dennoch kann Intel die Nachfrage nicht decken. Ein boomendes PC-Geschäft ist jedoch nicht der Grund dafür, sondern vielmehr die fehlenden Kapazitäten in der 10-nm-Fertigung, denn bis auf einige wenige Notebook-Prozessoren (Ice Lake) fertigt Intel noch immer einen Großteil seiner Mobil-, Desktop-, HEDT- und Serverprozessoren in 14 nm.

Intel wird also einige wenige Prozessoren aus der Fertigung in 22 nm fortführen müssen, um zumindest in diesem Bereich die Nachfrage decken zu können. Ob und welche weitere Modelle davon betroffen sein könnten, ist nicht bekannt. Bisher hat Intel nur eine PCN für den Pentium G3420 veröffentlicht.

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