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Zwischen den Jahren hat sich die Informationslage zu den kommenden Desktop-Prozessoren von Intel verdichtet. Die Comet-Lake-S-Modelle bieten bis zu zehn Kerne auf einem neuen Sockel bzw. einer neuen Plattform, basieren weiterhin auf der Skylake-Architektur, sollen aufgrund einer weiter verbesserten Fertigung in 14 nm nun aber mit bis zu 5,3 GHz arbeiten können.
Nun ist offenbar ein internes Dokument aufgetaucht, welches das neue Topmodell Core i9-10900K gegen den direkten Vorgänger, den Core i9-9900K, vergleicht. Wir sehen hier also acht Kerne mit einem maximalen Boost-Takt von 5,0 GHz gegen zehn Kerne mit einem Boost auf vermeintliche 5,3 GHz. Es handelt sich aber offenbar nicht um echte Benchmarkwerte für den neuen Core i9-10900K, sondern um Projektionen – also in gewisser Weise Vorhersagen, die am 4. November 2019 erstellt wurden. Die Basiswerte des Core i9-9900K bei 95/210W (PL1/PL2) werden hier also um die erwartete Taktsteigerung und Erhöhung der Anzahl der Kerne ergänzt, um auf die Werte eines Core i9-10900K bei 125/250 W zu kommen.
Die Benchmarks zeigen dann ein Bild, welches aufgrund der zwei zusätzlichen Kerne sowie der zu erwartenden Taktsteigerung zu erwarten ist. In Single-Threaded-Anwendungen ist der Core i9-10900K demnach zwischen 2 und 4 % schneller. Dort, wo die Leistung einzelner Kerne und die mehrere Kerne kombiniert mit in das Ergebnis hineinspielt, sind es zwischen 8 und 10 %. Anwendungen, die von allen vorhandenen Kernen profitieren, sehen natürlich den größten Leistungssprung. Dieser liegt zwischen 25 und 30 %.
Da die Anzahl der Kerne um 25 % steigt, ist ein Anstieg der Multi-Threaded-Leistung in diesem Bereich zu erwarten. Dank Max Turbo 3.0, der beim Core i9-10900K bei 5,2 GHz liegen soll, kommt das neue Topmodell auf geringfügig höhere Werte. Aufgrund des höheren Single-Core-Turbo und womöglich auch wegen der Einführung des Thermal Velocity Boost im Desktop-Segment bietet er in Single-Threaded-Anwendungen trotzdem nur ein leichtes Plus. Verwendet wurden die Benchmarks SYSmark, SPEC, XPRT, und Cinebench.
Wir wollen aber noch einmal auf die Nennung der Thermal Design Power zurückkommen. Der Core i9-9900K bietet ein PL1 von 95 W, das PL2 wird mit PL1*1,25 für 8 s definiert. Für den stark selektierten Core i9-9900KS mit einem All-Core-Turbo von 5,0 GHz hat Intel diese Definition abgeändert. Das PL1 bzw. die TDP liegt bei 127 W und das PL2 wird mit PL1*1,25 für 28 s definiert. Der Core i9-9900KS bietet neben einer höheren TDP also auch einen längeren Boost auf das PL2.
Der Core i9-10900K soll eine TDP von 125 W aufweisen. Im Dokument erwähnt Intel aber auch eine Leistungsaufnahme von 250 W, genau wie 210 W für den Core i9-9900K. 210 W sind für den Core i9-9900K mit aktivierten Multi Core Enhancements (MCE) problemlos zu erreichen – dies dürfte auch für den Core i9-10900K mit den angegebenen 250 W der Fall sein. In jedem Fall sind wir gespannt, welche Änderungen Intel in den Boost-Spezifikationen vorgenommen hat. Beim Core i9-9900KS gab es dahingehend schließlich auch schon einige Änderungen.