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Nachdem Intel bereits gestern während eines Performance-Workshops mit eher kritikwürdigen Benchmark-Vergleichen auf sich aufmerksam zu machen versuchte und nur sehr grobe Aussagen zu Comet Lake H traf, hatte man einen Tag später zur offiziellen CES-Keynote in Las Vegas weiterhin keine Antwort auf die neuen Ryzen-Prozessoren von AMD. Während sich anfangs alles auf Artificial Intelligence konzentrierte, drehte der Chipriese zum Ende der etwa anderthalbstündigen Presseveranstaltung etwas auf – ohne jedoch wirklich ins Detail zu gehen.
So läutete man mit dem Lenovo ThinkPad X1 Fold eine komplett neue Geräteklasse ein: Den Foldable-PC. Ähnlich wie beim Foldable-Smartphone, wie beispielsweise dem Samsung Galaxy Fold, setzt man hier auf einen einzigen Bildschirm, der sich nahtlos zusammenklappen lässt. Dadurch entfällt im Bereich des Topcases die Tastatur, die dann natürlich per Touchscreen eingeblendet und ersetzt werden kann. Das macht einige neue Einsatzgebiete möglich: Einen Notiz-Block mit Stift-Unterstützung, einen simplen eBook-Reader oder ein klassisches Notebook oder Tablet. Beim Lenovo-Gerät kommt ein 13,3 Zoll großer OLED-Bildschirm im 4:3-Format und einer Auflösung von 2.048 x 1.536 Bildpunkten zum Einsatz.
Über die Hardware darunter sprach Intel während der Keynote nicht, legte seinen Fokus eher auf die Sache. Von Dell zeigte man ein ähnliches Konzept, bei dem die gummierte Tastatur direkt vom Touchscreen entfernt wird und so ebenfalls das Foldable-Device freiliegt. Bei 13,3 Zoll soll jedoch noch längst nicht Schluss sein, denn wenig später zeigte Intel unter dem Codenamen „Horseshoe Bend“ ein erstes Konzept mit 17,3 Zoll großem Foldable-Bildschirm.
Schlanke und kompakte Geräte erfordern auch neue Hardware. Hier holte Intel erstmals Tiger Lake auf die Bühne, den Nachfolger von Ice Lake, der vor allem auf Seiten der Grafiklösung mit der Xe-Architektur neue Maßstäbe setzen soll und obendrein mit Thunderbolt 4 und WiFi 6+ die nächste Anschluss-Generation einläuten wird. Erste Tiger-Lake-Prototypen sollen bereits im "Horseshoe Bend" eingesetzt worden sein. Die gesamte Plattform kann Intel auf einem kompakten Mainboard unterbringen, Intel spricht zumindest selbst von seinem bislang kleinsten Mainboard. Gegenüber Ice Lake soll Tiger Late die doppelte GPU-Performance bieten und damit Full-HD-Gaming problemlos möglich machen. Demonstriert wurde dies mit Warframe. Aber auch AI-Anwendungen sollen von Tiger Lake profitieren, was man auf der CES-Bühne mittels neuer Funktionen in Photoshop oder Premiere Pro lautstark demonstrierte.
Zu guter Letzt gab Intel bekannt, seine erste diskrete Grafiklösung unter den Codenamen "DG1" noch in diesem Jahr für Clients auf den Markt kommen soll. Technische Daten blieben hier ebenfalls Fehlanzeige, immerhin aber zeigte man eine Live-Demo von Destiny 2. DG1 soll ebenfalls auf der Xe-Architektur aufbauen.