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Im chinesischen Forum zhuanlan.zhihu.com ist ein recht ausführlicher Bericht zu einem Intel CC150 getauften Prozessoren aufgetaucht. Was es mit diesem auf sich hat, ist derzeit nicht bekannt. Aber er verhält sich in weiten Teilen so, wie ein aktueller Desktop-Prozessor auf Basis von Coffee Lake-S – bis auf den fehlenden Boost.
Die für Intel typische Lasergravur auf dem Heatspreader zeigt klar die Bezeichnung als CC150. Der Basistakt wird mit 3,5 GHz angegeben und gefertigt wurde er bereits in der neunten Woche des vergangenen Jahres. Es handelt sich nicht um ein ES (Engineering Sample) oder QS (Qualification Sample), sondern um einen Produktionschip, der bisher jedoch unter dem Radar geblieben ist.
Die enge Verwandtschaft mit den bestehenden Desktop-Prozessoren wird nicht nur durch die Tatsache deutlich, dass es sich um einen Coffee-Lake-S-Prozessor handelt, sondern auch dadurch, dass er mit entsprechendem BIOS-Update auf Mainboards mit Sockel LGA1151 läuft. Eben so konnte er getestet werden – anders als die Xeon-SoMa-Chips von Intel, die vor einigen Wochen aufgetaucht sind. Getestet wurde der Intel CC150 auf einem ASRock Z390 Extreme 4.
Doch kommen wir zu den Erkenntnissen und Ergebnissen des Tests: Der CC150 bietet acht Kerne und 16 Threads. Der Basistakt liebt bei 3,5 GHz und ein Boosttakt scheint dem Prozessor nicht möglich zu sein. Die Thermal Design Power liegt offenbar bei 95 W – sofern die Tools dies richtig auslesen.
Dementsprechend sehen die Ergebnisse der Benchmarks aus. Der fehlende Boosttakt macht sich in der Single-Core-Leistung bemerkbar, wo der Intel CC150 nur 151 Punkte im Cinebench R15 erreicht. Ein Core i9-9900K kommt hier auf über 200 Punkte. Beim Einsatz aller Kerne und Threads kommt der Intel CC150 auf 1.510 Punkte, ein Core i9-9900K bietet ein Plus von 30 % und dementsprechend über 2.000 Punkte. Damit liegt das Intel-Sondermodell auf Niveau eines Core i7-9700K mit acht Kernen und ebenso vielen Threads.
Bei der Messung der Leistungsaufnahme kommt der Intel CC150 nicht einmal an seine TDP heran. In Multi-Threaded-Anwendungen kommt der Prozessor auf einen Verbrauch von etwas mehr als 60 W. Mit AVX kommt er dann auf fast 80 W.
Unklar ist wie gesagt was es genau mit dem CC150 auf sich hat. Vermutet wird, dass er in Cloud-Gaming-Hardware wie NVIDIAs GeForce Now verwendet wird. Bestätigt ist dies jedoch nicht. In China ist ein Intel CC150 für 2.160 Yuan auf Taobao erhältlich – umgerechnet etwa 280 Euro. Damit läge er preislich zwischen einem Core i5-9600K (240 Euro) mit sechs Kernen und sechs Threads und einem Core i7-9700KF (385 Euro) mit acht Kernen und acht Threads.
Update:
Dank unseres Forenmitglieds NightFuryTimo haben wir nun die Bestätigung, dass der Intel CC150 in dieser Form tatsächlich für den Streamingdienst GeForce Now von NVIDIA zum Einsatz kommt. Nach zahlreichen Verbindungsversuchen mit immer neuen Sessions konnte die Hardware in Minecraft ausgelesen werden.