Zur Consumer Electronics Show Anfang Januar gab Intel einen ersten Ausblick auf die kommenden Tiger-Lake-Prozessoren. Diese werden die neuen Willow-Cove-Kerne einsetzen. Erstmalig wird die Xe-Grafikarchitektur hier Verwendung finden. Die Fertigung in 10nm++ könnte auch den Takt wieder in Regionen hieven, die derzeit in 10 nm unerreichbar erscheinen.
Twitterer @_rogame hat aus der Online-Datenbank des 3DMarks einige interessante Einträge ausgegraben. Diese zeigen einen Tiger Lake-U mit vier Kernen bei einem Basis-Takt von 2,7 GHz. Per Boost soll der Prozessor hin und wieder auf 2,8 GHz gelaufen sein. Da sich Intel noch in einer recht frühen Phase der Entwicklung bzw. Validierung befindet, sind solch niedrige Taktraten nicht weiter verwunderlich. Dennoch ermöglichen diese Einträge einen Einblick in die Leistung – vor allem hinsichtlich der Grafikleistung.
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Der Tiger-Lake-U-Prozessor hat mit seinen vier Kernen gegen den Core i7-10710U in den reinen CPU-Tests natürlich kaum eine Chance. Dafür zeigen die Graphics-Tests den Unterschied der verschiedenen CPU-Generationen bei Intel auf. Der Core i7-10710U verwendet die alte Gen9.5-Graphics, der Core i7-1065G7 die aktuelle Gen11-Graphics und der Tiger-Lake-U-Prozessor entsprechend die Neuentwicklung auf Basis der Xe-Architektur.
Intel selbst plant mindestens eine Verdopplung der Grafikleistung von der Gen11-Graphics zur ersten Xe-Umsetzung. Aktuell liegt man bei einem Plus von 30 bis 40 %. Allerdings dürften die integrierte GPU ebenso wie die Prozessorkerne noch nicht mit dem vollen Takt laufen. Hinzu kommt die noch nicht finale Sofware- und Treiberunterstützung.
Zuletzt haben wir uns ausführlich mit den aktuellen Mobilprozessoren von Intel beschäftigt. Mit den Ice-Lake- und Comet-Lake-Prozessoren firmieren zwei unterschiedliche Generationen unter dem Dach der zehnten Core-Generation. Je nach Nutzung kann es aber durchaus sinnvoll sein, sich vor der Anschaffung eines neuen Notebooks damit zu beschäftigen, ob nun ein Ice-Lake- oder ein Comet-Lake-Prozessor die bessere Wahl wäre. Hier spielen verschiedene Aspekte eine Rolle: Anzahl der Kerne (für Multi-Threaded-Anwendungen), maximaler Boost-Takt (für Single-Threaded-Anwendungen), die Rechenleistung der integrierten Grafikeinheit und vieles mehr.
In Form des Software Development Vehicle (SDV) der DG1 (Discret Graphics) hat Intel ebenfalls im Januar die entsprechende Entwicklerhardware vorgestellt, auf der die Soft- und Hardwarepartner ihre eigenen Produkte vorbereiten können. Gegen Ende des Jahres sollen die ersten Tiger-Lake-U-Prozessoren auf den Markt kommen.