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Benchmarks zum AWS Graviton2-Prozessor von Amazon

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Benchmarks zum AWS Graviton2-Prozessor von Amazon
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Im Dezember des vergangenen Jahres stellte Amazon seine zweite Generation des eigenen Prozessors vor. Der Graviton2 basiert auf dem Neoverse-N1-Design von ARM. Amazon hat den Prozessor mit 64 Kernen entwickelt. Die Fertigung erfolgt in 7 nm und der Prozessor kommt insgesamt auf über 30 Milliarden Transistoren.

Nun gibt es die ersten Benchmarks zum Graviton2, die von KeyDB erstellt wurden. Dazu wurde die entsprechende AWS-Instanz angemietet. Verglichen werden die neuen m6g-Instanzen mit den bestehenden m5-Instanzen, die Xeon Platinum 8000er-Prozessoren auf Basis von Skylake-SP oder Cascade Lake verwenden. Natürlich wurden jeweils large-, xlarge- und 2xlarge-Instanzen miteinander verglichen – sowohl hinsichtlich der Leistung, als auch in den Kosten. Grundlage des Vergleichs sollen General-Purpose-Anwendungen sein, um ein gewisses Mittel abzubilden.

Natürlich muss man bei den Benchmarks die jeweiligen Anwendungen beachten. KeyDB verwendet ein multithreaded Superset von Redis (KeyDB ist ein High-Performance-Fork von Redis). KeyDB läuft auch auf ARM-Prozessoren – vom Raspberry Pi bis hin zu den Datacenter-ARM-Prozessoren wie dem Graviton2.

Die Benchmarks zeigen, dass eine m6g.large-Instanz um 65 % schneller ist, als die m5.large-Instanz. Die m6g.xlarge-Instanz ist um 45 % schneller als eine m5.xlarge-Instanz. Je mehr Kerne zum Einsatz kommen, desto geringer scheint der Abstand zu sein. KeyDB arbeitet aber noch an weiteren Tests zu den m6g.2xlarge- und m6g.4xlarge-Instanzen. Eine m5.medium-Instanz wird nicht geboten, dafür eine m6g.medium und diese scheint auch eine günstige und dennoch leistungsstarke Alternative zu sein. Die Kosten für die m6g-Instanzen sind um etwa 20 % günstiger als die m5-Instanzen – zum ohnehin schon vorhandenen Leistungsplus.

Sollen die Datenbanken im Arbeitsspeicher verbleiben, müssen auch diese Kosten in den Instanzen abgedeckt werden. Auch dazu wurden einige Benchmarks erstellt, die die Kosten relativ zur Leistung darstellen. Auch hier zeigen sich offenbar die Vorteile der neuen m6g-Instanzen unter Verwendung der Graviton2-Prozessoren.

Weitere Details zu den Benchmarks und verwendeten Instanzen gibt es im Blogbeitrag von KeyDB.

Für Hersteller wie Intel sind solche Eigenentwicklungen wie der Graviton2-Prozessor von Amazon mitunter sehr gefährlich, denn die sogenannten Hyperscaler wie Google, Facebook, Twitter, Amazon, Microsoft und einige mehr bestellen rund 50 % der Xeon-Prozessoren bei Intel. Allerdings muss man auch sagen, dass es Anwendungsbereiche gibt, in denen die ARM-Prozessoren nicht gegen die typischen x86-Designs zu vergleichen sind. Die Nachfrage an HPC-ARM-Designs scheint aber derzeit wieder zu steigen, das Interesse in der Industrie an solchen Lösungen wächst.