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Über das Wochenende deuteten sich größere Verschiebungen in Intel Server-Strategie für die kommenden Monate an. Zuerst berichtete Semiaccurate darüber, inzwischen konnte ServeTheHome die entsprechenden Meldungen bestätigen.
Kern des Ganzen: Die Xeon-Prozessoren auf Basis der Cooper-Lake-Architektur werden ausschließlich für die Cedar-Island-Plattform erscheinen. Die Varianten für die Whitly-Plattform sind komplett gestrichen worden. Intel legt Cooper Lake damit auf Serversysteme mit vier oder gar acht Sockeln aus. Für kleinere Server spielt Cooper Lake keine Rolle mehr.
- Intel constantly evaluates our product roadmaps to ensure we are positioned to deliver the best silicon portfolio for data center platforms.
- Given the continued success of our recent expansion of 2nd Gen Xeon Scalable products, in addition to customer demand for our upcoming 10nm Ice Lake processors, we have decided to narrow the delivery of our Cooper Lake products that best meets our market demand.
- Intel’s upcoming Cooper Lake processors will be supported on the Cedar Island platform, which supports standard and custom configurations that scale up to 8 sockets.
- We continue to expect delivery of Cooper Lake starting in the first half of 2020.
- Customers, including some of the largest AI innovators today, are uniquely interested in Cooper Lake’s enhanced DL Boost technology including the industry’s first inclusion of bfloat16 instruction processing support. We expect strong demand for the technology and processing capability with certain customer segments and AI usages in the marketplace that support deep learning for training and inference use cases.
- Intel’s upcoming 10nm Ice Lake processors will be introduced on the upcoming Whitley platform.
- Intel remains on track for delivery of 10nm Ice Lake CPUs later this year.
Im kommenden Quartal sollen die Xeon-Prozessoren auf Basis der Cooper-Lake-Architektur erscheinen. Die Prozessoren werden in 14 nm gefertigt und bieten bis zu 56 Kerne. Daneben sind dies die ersten Xeon-Prozessoren und die erste CPU-Architektur von Intel, die BFloat16 unterstützt. Dazu wird der Befehlssatz AVX512_BF16 eingeführt, der von den Cooper-Lake-Prozessoren unterstützt wird. Allerdings sollen die Cooper-Lake-Modelle auf absehbare Zeit die einzigen Xeon-Prozessoren sein, die diesen Datentyp unterstützen. Für die Ice-Lake-Prozessoren ist eine solche Unterstützung nicht vorgesehen.
Als Nachfolger für die Whitley-Plattform bzw. die aktuellen Xeon-Scalable Prozessoren auf Basis von Cascade Lake sieht Intel die Whitley-Plattform mit den Ice-Lake-Prozessoren vor. Diese richtet Intel auf 1S- und 2S-Server aus. Alles ab vier Sockeln wird demzufolge von Cooper Lake bedient. Eine Schnittmenge zwischen den Plattformen gibt es nicht.
Cascade-Lake-Refresh muss bis Ice Lake durchhalten
Erst kürzlich kündigte Intel einen Refresh für Cascade Lake an. Das Portfolio an Xeon-Prozessoren wurde an die aktuelle Marktsituation angepasst. Intel bietet für deutlich weniger Geld ein Plus an Kernen. Der Cascade-Lake-Refresh wird als Purley-Plattform durchhalten müssen, bis Ende 2020 dann die Ice-Lake-Prozessoren auf den Markt kommen werden. Eventuell tritt Cascade Lake damit noch gegen die EPYC-Prozessoren auf Basis von Milan und der Zen-3-Architektur an.
Mit bis zu 56 Kernen in einem 4S- oder gar 8S-Server sprechen wir von mindestens 224 Kernen in einem Server. Zusammen mit der Unterstützung von Bfloat16 haben Hyperscaler mit dem Bedarf an AI-Rechenleistung ein schlagkräftiges Argument für den Einsatz von Cooper-Lake-Prozessoren. Dies hängt aber sicherlich maßgeblich davon ab, in wie weit die DL-Boost-Beschleunigung sinnvoll genutzt werden kann. Man kann hier also zwischen den Mainstream-Bedürfnissen unterscheiden, die von den Cascade-Lake- und später Ice-Lake-Prozessoren abgedeckt werden. Die Cooper-Lake-Prozessoren richten sich an eine spezielle Zielgruppe im Serversegment.
Auf der einen Seite werden die OEMs und ODMs glücklich darüber sein, dass sie 2020 keine zwei neue Xeon-Generationen auf einer Plattform werden anbieten müssen. Auf der anderen Seite ist die Purley-Plattform inzwischen drei Jahre alt und es fehlt ihr an wichtigen Weiterentwicklungen wie beispielsweise PCI-Express 4.0. Diese wird Intel erst mit den Ice-Lake-Prozessoren einführen können.
Erst kürzlich tauchte eine Folie auf, die bereits eine Trennung zwischen Whitley und Cedar Island aufzeigt. Thema der Präsentation war aber die Speicherunterstützung – unter anderem für Optane DC Persistent Memory der zweiten Generation alias Barlow Pass.