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Erstes ARM-System

Japanischer Supercomputer steht auf Platz eins der Top500

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Japanischer Supercomputer steht auf Platz eins der Top500
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Im Rahmen der International Supercomputing Conference wurde die neue Liste der Top500-Supercomputer veröffentlicht. Nachdem es über einige Versionen zumindest in den Top5 keine große Änderungen gegeben hat, wird die Liste nun kräftig durchgemischt.

Dies liegt vor allem am neuen Spitzenreiter der Liste – dem Fugaku des Forschungsinstitut RIKEN in Japan. Es handelt sich um den ersten Supercomputer mit Prozessoren auf Basis einer ARM-Architektur, der den ersten Platz für sich beansprucht.

Angedeutet hat sich der Sprung an die Spitze bereits vor einigen Wochen. Der neue Spitzenreiter besteht aus 158.976 A64FX-Prozessoren, die über jeweils 48 Kerne verfügen. Die Prozessoren wurden von Fujitsu entwickelt und sind die ersten dieser Art, die auf der Armv8.2-A SVE-Befehlssatzstruktur basieren. Die einzelnen Prozessoren haben einen Basis-Takt von 2,0 GHz und können kurzzeitig mit 2,2 GHz arbeiten. Die Spitzenrechenleistung eines einzelnen Prozessors liegt bei 3,3792 TFLOPS (FP64), 6,7584 TFLOPS (FP32) und 13,5168 TFLOPS (FP16).

Das Gesamtsystem kommt auf eine LinPack-Peak-Performance von 513.854,7 TFLOPS FP64-Rechenleistung bzw. 415.530 TFLOPS Dauerlast, was in etwa 250 % über dem liegt, was der bisherige Spitzenreiter Summit erreichte. Alle weiteren Details zum Fugaku sind in einer gesonderten Meldung zu finden.

Auf Platz fünf findet sich der erste industrielle Supercomputer, der nicht von einer öffentlichen Institution oder einer staatlichen Behörde, sondern von einem Privatunternehmen betrieben wird. Der HPC5 ist ein System des italienischen Energie- und Erdölkonzerns Eni. Hier verbaut sind Xeon-Gold-6252-CPUs mit 24 Kernen und einem Takt von 2,1 GHz. Hinzu kommen GPU-Beschleuniger des Typs Tesla V100 von NVIDIA.

Selene ist ebenfalls ein Supercomputer aus dem Wirtsschaftssegment – genauer gesagt von NVIDIA. Es handelt es sich um einen Supercomputer auf Basis der eigenen SuperPODs mit EPYC-Prozessoren von AMD und den A100-GPU-Beschleunigern auf Basis der Ampere-Architektur. Selene soll innerhalb weniger Wochen aufgebaut worden sein und ist zudem mit 20,5 GFLOPS/W extrem effizient.

Ebenfalls neu ist der Marconi100 auf Platz neun, der ebenfalls in Europa steht. Er setzt auf IBMs Power9-Prozessoren und NVIDIAs Tesla-V100-GPU-Beschleuniger. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Europa stark gegenüber den USA aufgeholt hat, Japan nun klar den Spitzenreiter stellt und es so viele Änderungen wie lange nicht mehr in der Liste gibt.

Wenig neues von Intel und aus Deutschland

Als Resüme zusammenfassen lässt sich noch, dass Intel keinerlei große Neuankündigungen zu machen hat, dafür AMD mit seinen aktuellen EPYC-Prozessoren eine Reihe neuer Systeme stellt, NVIDIA dank Mellanox noch immer weit vertreten ist und einige Länder erwarteten Neuankündigungen haben missen lassen. So gibt es auch in China weiterhin kein neues Großsystem, wenngleich man die Mehrzahl der Supercomputer ingesamt stellt. Der HLRS Hawk aus Stuttgart hätte es eigentlich unter die Top5 schaffen müssen, wurde jedoch offenbar gar nicht getestet.

Alle weiteren Details sind der Top500-Liste zu entnehmen.

Quellen und weitere Links

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