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Die Anfang März angekündigten Altra-Prozessoren von Ampere werden heute um die Altra-Max-Serie ergänzt, welche bis zu 128 Kerne bietet. Mit dieser Modellserie reizt man das N1-Design von ARM komplett aus, denn bisher war bei 80 Kernen pro Prozessor das Ende der Fahnenstange bei Ampere erreicht. Die Altra-Max-Prozessoren sind sockelkompatibel zu den Altra-Modellen und können daher in den gleichen Servern eingesetzt werden.
Ampere verwendet für die Altra- und Altra-Max-Prozessoren ein ARM-v8.2+-Design. Pro Kern können zwei 128 Bit SIMD-Einheiten die Rechenaufgaben erledigen. Unter anderem werden Berechnungen in INT8 und FP16 unterstützt – also solche mit niedriger Genauigkeit, wie sie für das Inferencing von Deep-Learning-Netzwerken verwendet werden. Der Takt des Prozessors beläuft sich auf bis zu 3,3 GHz. An Caches stehen 64 KB L1 I-Cache und 64 KB L1 D-Cache sowie 1 MB L2 D-Cache zur Verfügung. Zudem besitzt der Altra 32 MB an System Level Cache (SLC).
Im Vergleich zur Ankündigung im März konnten die Taktraten für das Spitzenmodell noch etwas angehoben werden. Dafür steigt aber auch die Leistungsaufnahme leicht an. Ampere scheint aber noch immer in einem Fenster der Effektivität zu bleiben, die solche Schritte zulässt. Ein SMT unterstützen die Altra-(Max)-Prozessoren nicht.
Gefertigt wird der Chip von TSMC in 7 nm (7N). Je nach Modell liegt die Leistungsaufnahme bei 45 bis 250 W. Der Speichercontroller (8x 72 Bit) unterstützt auf acht Kanälen DDR4-3200 mit einer Gesamtkapazität von 4 TB pro Sockel. Bis zu 16 DIMMs stehen auf den dazugehörigen Mainboards zur Verfügung. Natürlich wird auch ECC unterstützt.
"In March we introduced the industry’s first cloud native processor, our 80-core Ampere Altra. Today, we are announcing the expansion of the Ampere Altra family with the first 128 core server processor, sampling in Q4 2020. We know customers need different products for specific workloads and decided to create a family of different products to meet their needs. We are very excited to share our rapid progress, driven by our continued commitment to deliver leadership performance and power efficiency," sagt Renee James, Gründerin von Ampere und CEO.
Erst kürzlich öffnete NVIDIA die CUDA-Plattform für ARM-Prozessoren. Ampere ist einer der Nutzer dieser Möglichkeit – sowohl über die eigenen Prozessoren als auch im Zusammenspiel mit GPU-Beschleunigern in den Servern mit Altra-Prozessor. Erste OEMs und ODMs haben Systeme mit Altra-Prozessor mit bis zu 80 Kernen ausgeliefert oder befinden sich in der Testphase.
Die Altra-Max-Prozessoren soll ab dem vierten Quartal in Form erster Samples zur Verfügung stehen. Ausgeliefert werden sollen die Prozessoren 2021. Siryn, der Nachfolger der aktuellen Serie, ist bereits fertig entwickelt und die ersten Testchips haben das Tape-Out hinter sich gebracht. 2022 will Ampere diese Prozessoren auf den Markt bringen. Höchstwahrscheinlich kommt hier dann das ARM-v9-Design zum Einsatz.