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So war dies sicherlich nicht geplant: Im Rahmen eines Besuchs eines französischen Regionalpolitikers bei SiPearl sind einige Details aus der europäischen Entwicklung für Hochleistungsmikroprozessoren, bzw. der European Processor Initiative (EPI) entfleucht.
Auf einem der Bilder ist der Floorplan, also die Anordnung der verschiedenen Komponenten in einem Prozessor, zu sehen. Beim Design handelt es sich offensichtlich um den Pearl – die für 2021 geplante General-Purpose-Architektur.
Das es sich um den Rhea-SoC handelt, wird beim Blick auf den Floorplan ersichtlich. Hier ebenfalls zu sehen sind die geplante Fertigung in 7 nm bei TSMC (wobei nicht genauer ausgeführt wird, um welchen Prozess es sich genau handelt) und das die Anbindung von vier HBM2E-Speicherchips geplant ist. Hinzu kommen offenbar fünf bis sechs DDR5-Speicherkanäle.
Ebenfalls auf dem Floorplan zu erkennen sind 72 CPU-Kerne. Die CPU-Kerne sollen auf den neuen Zeus-Kernen basieren, die ARM im Ramen seiner HPC-Strategie als Nachfolger der aktuellen Ares-Designs vorstellen wird. Die Ares-Kerne kommen unter anderem für Amazons Graviton 2 sowie dem Altra (Max) von Ampere zum Einsatz. Im Frühjahr sind ARM und SiPearl ein entsprechenden Lizenzabkommen eingegangen.
Zwischen den Kernen sitzen mehrere Abschnitte an L3-Cache, deren Kapazität aber nicht bekannt sind. Offenbar gibt es einen Mesh-Interconnect, der alle Komponenten miteinander verbindet. Viele weitere Details lassen sich jedoch nicht erkennen. Wie oben bereits erwähnt, ist offenbar geplant HBM2E und DDR5 einzusetzen. Eine schnelle Speicheranbindung, bzw. schneller Speicher sind für solche Prozessoren wichtig, da die vielen Kerne mit ausreichend Daten versorgt werden müssen.
Den bisherigen Plänen zufolge sollte damit ein Pre-Exascale-Supercomputer aufgebaut werden, der etwa 100 TFLOPS erreicht. In der zweiten Jahreshälfte 2022 ist dann der Einsatz des Exascale-Supercomputers angedacht. Neben den Rhea sind die Spezialbeschleuniger Chronos und Titan geplant, die in 5 nm gefertigt werden sollen.
Erst heute vermeldete die EU mehr Geld in die Förderung von Digitalen-Schlüsselindustrien stecken zu wollen. Dabei spielt auch die European Processor Initiative eine Rolle. Allerdings wäre eine weitere Unabhängigkeit sicherlich auch im Hinblick auf die Fertigung wünschenswert und gerade in diesem Punkt ist kein europäisches Unternehmen in der Lage weniger als 22 nm überhaupt anbieten zu können.
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