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Was hinter Intels Cryo Cooling Technology steckt

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Was hinter Intels Cryo Cooling Technology steckt
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Am gestrigen Tage wusste Intel zu überraschen, denn EK Water Blocks (EK-QuantumX Delta TEC) und Cooler Master (MasterLiquid ML360 Sub-Zero) präsentierten neue Kühler, die mit einer Cryo Cooling Technology von Intel zusammenarbeiten sollen. Was genau dahinter steckt, war zunächst nicht ganz klar. Offenbar aber handelt es sich dabei um ein Projekt bei Intel, welches das Potenzial einer Peltier-Kühlung ausschöpfen soll.

Eines vorweg: Die Cryo Cooling Technology wird kein Massenprodukt werden. Es handelt sich um ein reines Enthusiasten-Projekt, welches allerdings nicht nur mit den Core-Prozessoren der 10. Generation kompatibel ist, sondern theoretisch auch älteren. Allerdings haben EKWB und Cooler Master ihre Kühler auf den Sockel LGA1200 ausgelegt.

Roman Hartung alias der8auer hat ein frühes Samples erhalten und kann mit etwas Hintergrundwissen aufwarten. So hat Intel die Platine und Software zur Steuerung des Peltier-Elements entwickelt. Hier liegt auch der Vorteil in der Umsetzung, denn Intel realisiert die Steuerung deutlich besser, als dies bisher der Fall war. So werden die Raumtemperatur (im Inneren des Gehäuses) und die Luftfeuchtigkeit gemessen. Daraus kann ein Taupunkt errechnet werden. Bis zum Erreichen dieses Taupunkts entsteht noch keine Kondensation an den kalten Elementen des Kühlers.

Bei einer typischen Raumtemperatur von 21 bis 23 °C und einer ebenso typischen Luftfeuchtigkeit liegt der Taupunkt bei 13 bis 16 °C. Ohne weitere Maßnahmen sollten Komponenten also nicht kälter als die Taupunkt-Temperatur werden, um eine Kondensation der Luftfeuchtigkeit zu verhindern.

Die Intelligenz der Cryo Cooling Technology liegt also in der Software. Diese zeigt sich ebenfalls im Video. Angezeigt werden hier unter anderem die Umgebungstemperatur, die errechnete Taupunkt-Temperatur und die Temperatur des Kühlblocks selbst.

Der Nutzer eines solchen Kühlers hat dann die Wahl zwischen zwei Betriebsmodi: Im Cryo-Modus reguliert der Kühler das Peltier-Element so, dass der Taupunkt nicht unterschritten wird. Die Temperatur des Kühlers wird also an die vorhandene Last angepasst. Im Idle-Modus muss das Peltier-Element gar nicht laufen.

Im Unregulated-Modus läuft das Peltier-Element allerdings immer unter Volllast. Im Video ist ein Verbrauch von 164 W zu erkennen, denn auch der Verbrauch wird von der Software ausgelesen. Das Peltier soll eine maximale Leistungsaufnahme von 200 W erreichen können. Bereits bei 164 W kühlt es den Core i9-10900K im Idle-Betrieb auf unter 0 °C. Hier muss man dann natürlich aufpassen, dass keine Kondensation die Hardware beschädigt bzw. zerstört.

Der zur Verfügung gestellte Core i9-10900K sollte dann auch im Zusammenspiel mit dem Kühler seine Leistung unter Beweis stellen. Dabei sei erwähnt, dass es sich um ein vorselektiertes Modell handelt. Dieser wurde bei 1,46 V und mit den standardmäßigen Power-Limits von 250 W (PL2) und 125 W (PL1) betrieben.

Über den Thermal Velocity Boost (TVB) kommt dieser Prozessor dann auf einen All-Core-Turbo-Takt von 5,3 GHz. Bei einem oder zwei aktiven Kernen sind es sogar 5,8 GHz. Der TVB wird allerdings auch um eine OC-Funktion erweitert. Anstatt eines festgelegten Offsets kann dieser manuell eingestellt werden. Intels Extreme Tuning Utility (XTU) wird um die entsprechenden Funktionen erweitert.

Die Cryo Cooling Technology ist keine Technik für den Massenmarkt, das gibt auch Intel zu. Die Art und Weise des Produktstarts irritiert allerdings etwas. Im Hinblick auf den Start der Ryzen-5000-Prozessoren dürfte es in Intels Interesse sein, etwas Aufmerksamkeit auf die eigene Seite zu ziehen. Doch mit dem Start konnte dies nicht wirklich gelingen, denn es fehlte wichtiger Kontext, den wir erst erarbeiten mussten, was uns hoffentlich auch gelungen ist.

Intel wird die Cryo Cooling Technology sicherlich auch für die 11. Core-Generation alias Rocket Lake nutzen. Auch diese wird auf dem LGA1200 zum Einsatz kommen, in 14 nm gefertigt werden und soll mit hohen Boost-Taktraten auf sich aufmerksam machen.

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