Werbung
Bereits im Vorfeld der CES 2021 hat sich angedeutet, dass es zahlreiche Neuerungen im mobilen Bereich geben würde. Nun hat Intel die Tiger-Lake-H-Prozessoren angekündigt, die einen neuen ultramobilen Performane-Bereich abdecken sollen. Bei Tiger Lake-H handelt es sich um das bekannte Tiger-Lake-Design mit vier Kernen, allerdings mit deutlich mehr Spielraum beim Power-Limit als dies bei den ultramobilen Tiger-Lake-Varianten bisher der Fall ist. Intel bezeichnet die Prozessors als Special Edition. In Form des Core i7-1185G7 haben wir uns eine solche bereits angeschaut.
Tiger Lake-H soll sich durch einen maximalen Takt von 5 GHz auszeichnen. Der bisher schnellste Core i7-1185G7 kommt auf 4,8 GHz. Dank Verwendung der Willow-Cove-Architektur sollen die Tiger-Lake-Prozessoren eine durchaus beachtliche Single-Threaded-Leistung bieten. Nicht weiter verwunderlich ist, dass die ST-CPU-Leistung auch um 9 % gegenüber den bisherigen Tiger-Lake-Prozessoren steigt – der im Vergleich höhere Takt macht dies möglich.
Die Xe-LP-Grafikeinheit ist identisch zu den bisherigen Tiger-Lake-Prozessoren. Wir sehen also 96 Execution Units (EUs) bei einem Takt von bis zu 1,35 GHz. Ebenfalls identisch ist die Anbindung des Arbeitsspeichers. Der entsprechende Controller unterstützt DDR4-3200 und LPDDR4X-4266. Zudem geboten werden ein integrierter Thunderbolt-4-Controller sowie ein Wi-Fi 6 / 6E. Die vier zur Verfügung stehenden PCI-Express-4.0-Lanes können dazu verwendet werden, eine SSD bestmöglich anzubinden. Ob auch eine dedizierte GPU darüber angebunden wird, ist nicht bekannt.
Kombiniert werden sollen die Tiger-Lake-H-Prozessoren mit den neuen mobilen Grafikkarten der GeForce-RTX-30-Generation von NVIDIA, die morgen vorgestellt werden wird. In diesem Zusammenhang erwähnt Intel auch die Unterstützung von Resizeable BAR. Intel und NVIDIA haben die zunächst von AMD (als Smart Memory Access) in die Gamer-Praxis überführte Technik nun ebenfalls umgesetzt.
Die technischen Daten der Tiger-Lake-H-Modelle sehen wir folgt aus:
Modell | Kerne/Threads | Takt cTDP Up | Takt cTDP Down | 1C-Turbo | 2C-Turbo | 4C-Turbo | TDP |
Core i7-11375H | 4 / 8 | 3,3 GHz | 3,0 GHz | 5,0 GHz | 4,8 GHz | 4,3 GHz | 28 - 35 W |
Core i7-11370H | 4 / 8 | 3,3 GHz | 3,0 GHz | 4,8 GHz | 4,8 GHz | 4,3 GHz | 28 - 35 W |
Core i5-11300H | 4 / 8 | 3,1 GHz | 2,6 GHz | 4,4 GHz | 4,4 GHz | 4,0 GHz | 28 - 35 W |
Im Rahmen der bereits bestehenden Tiger-Lake-Produktpakette reihen sich die neuen Modellen wie folgt ein:
Modell | Kerne/Threads | Basis-Takt | Single-Core-Turbo | Cache | EUs | TDP |
Core i7-1185G7 | 4 / 8 | 3,0 GHz | 4,8 GHz | 12 MB | 96 | 12 - 28 W |
Core i7-1165G7 | 4 / 8 | 2,8 GHz | 4,7 GHz | 12 MB | 96 | 12 - 28 W |
Core i7-11375H | 4 / 8 | 3,0 GHz | 5,0 GHz | 12 MB | 96 | 28 - 35 W |
Core i7-11370H | 4 / 8 | 3,0 GHz | 4,8 GHz | 12 MB | 96 | 28 - 35 W |
Core i5-1135G7 | 4 / 8 | 2,4 GHz | 4,2 GHz | 8 MB | 80 | 12 - 28 W |
Core i5-11300H | 4 / 8 | 2,6 GHz | 4,4 GHz | 8 MB | 80 | 28 - 35 W |
Core i3-1125G4 | 4 / 8 | 2,0 GHz | 3,7 GHz | 8 MB | 48 | 12 - 28 W |
Core i3-1115G4 | 2 / 4 | 3,0 GHz | 4,1 GHz | 6 MB | 48 | 12 - 28 W |
Core i7-1160G7 | 4 / 8 | 1,2 GHz | 4,4 GHz | 12 MB | 96 | 7 - 15 W |
Core i5-1130G7 | 4 / 8 | 1,1 GHz | 4,0 GHz | 8 MB | 80 | 7 - 15 W |
Core i3-1120G4 | 4 / 8 | 1,1 GHz | 3,5 GHz | 8 MB | 48 | 7 - 15 W |
Core i3-1110G4 | 2 / 4 | 1,8 GHz | 3,9 GHz | 6 MB | 48 | 7 - 15 W |
Hersteller wie Acer, ASUS, MSI, Sony, Dell, HP und Lenovo werden entsprechende Notebooks auf den Markt bringen oder haben diese bereits angekündigt – auch ohne explizite Erwähnung von Tiger Lake-H. Die Notebooks sollen im ersten Halbjahr 2021 in den Handel kommen.
Natürlich liefert Intel auch gleich einige Benchmarks. Gegenüber den Comet-Lake-H-Vorgängern sind die neuen Prozessoren vor allem hinsichtlich des Verbrauchs im Vorteil, weil sie anstatt bis zu 45 W mit 35 W auskommen. Für die Single-Threaded-Leistung sieht sich Intel im Vergleich zum Konkurrenten deutlich im Vorteil.
Hinsichtlich des Funktionsumfangs sei noch angemerkt, dass die Tiger-Lake-H-Prozessoren keinerlei Overclocking unterstützen (und damit auch kein Extreme Tuning Utility (XTU).
AMD wird morgen allerdings die Nachfolger auf Basis der Zen-3-Architektur vorstellen und damit sollte dieser Vorsprung wieder etwas geringer ausfallen.
Tiger Lake-H mit acht Kernen und 20x PCIe 4.0 später
Ohne genauen Termin kündigt Intel auch noch weitere Tiger-Lake-H-Modelle an. Bei diesen handelt es sich um die ebenfalls jetzt zur CES erwarteten Modelle mit bis zu acht Kernen und 16 Threads, die 5 GHz auf mehreren Kernen erreichen sollen. Vermutlich wird Intel diesen Takt für vier Kerne halten wollten, was ein Vorteil gegenüber AMDs mobilen Chips wäre, die noch keine 5 GHz dauerhaft halten können.
Ein weiterer Faktor dieser Modelle dürften die 20 PCI-Express-4.0-Lanes sein, während die bisherigen Tiger-Lake-Prozessoren derer nur vier bieten. Dies dürfte die Plattform hinsichtlich der I/O-Leistung noch einmal auf ein ganz neues Level heben.