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Obwohl der künftige CEO von Intel, Pat Gelsinger, seine Rolle offiziell erst im Februar erbt, hielt er gestern bereits ein unternehmensweites Meeting in Oregon ab. Darin äußerte Gelsinger sich zu der aktuellen Situation des Chip-Herstellers und fand nur begrenzt lobende Worte. In erste Linie ging es in dem Meeting, um die schwindende Marktmacht Intels, die mit dem Aufstieg von Konkurrenten, wie AMD oder seit neuestem auch Apple, einhergeht. Dazu hieß es unter anderem: "Wir müssen bessere Produkte für das PC-Ökosystem liefern als jedes erdenkliche Produkt von einem Lifestyle-Unternehmen aus Cupertino. Wir müssen in Zukunft so gut sein."
Damit nimmt Gelsinger Bezug auf die jüngst erfolgte Einführung des Apple eigenen M1-Prozessor. Dieser löste die zuvor jahrelang in den Mac-Produkten von Apple verwendeten Intel-Prozessoren fast vollständig ab. Intel kämpft bereits seit Jahren mit der Umstellung auf modernere Fertigungsmethoden. Während der US-amerikanische Chip-Hersteller noch Probleme mit der Massenfertigung von Prozessoren im 10 nm-Verfahren hat, produziert die Konkurrenz aus Asien bereits massenhaft 5-nm-Chips und beliefert damit zum Beispiel Apple. Auch wenn es noch keine näheren Informationen zum Strategiewechsel des Konzerns mit Gelsinger an der Spitze gibt, ist hinsichtlich seiner deutlichen Worte aber mit einigen Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens zu rechnen.
Anfang diesen Jahres drängte der größte Anteilseigner Third Point bereits in einem offenen Brief die Konzernleitung zu einem Kurswechsel. Dabei stand auch die Möglichkeit im Raum, die Produktion fortschrittlicher High-End-Chips nach Asien auszulagern. Dies wird von Seiten der US-Regierung allerdings äußerst kritisch beäugt, da Intel unter anderem auch das US-Verteidigungsministerium mit Chips versorgt. Der frühere CEO Bob Swan ist erst vorgestern von seinem Posten zurückgetreten. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rücktritt und den Forderungen von Third Point gibt, ist nicht klar.