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Intel hat eigene Benchmarks veröffentlicht, die einen Vergleich zu Apples M1 herstellen. Verwendet wurde ein Apple MacBook Pro mit M1 und 16 GB Arbeitsspeicher. Als Gegenstück wurde ein Intel Core 11th Gen Core i7-1185G7 mit ebenfalls 16 GB Arbeitsspeicher gewählt.
Über alle Produktivtests in den WebXRT-3-Tests in Chrome hinweg sieht sich Intel mit 32 % im Vorteil. In einigen Anwendungen mal deutlicher vor Apple, mal in etwa auf Augenhöhe. Deutlicher ist der Vorsprung in den eigenen Office-365-Tests. Hier soll der Core i7-1185G7 mehr als doppelt so schnell sein wie Apples M1.
Weitere Tests für Content Creation zeigen ebenfalls große Unterschiede. So ist Intel im 4K-Encoding in HEVC per Handbrake um 12 % schneller. In Adobe-Anwendungen sieht Intel ein Plus im Bereich von 36 bis 72 %. Anwendungen, die von Intels AI-Engine Gebrauch machen sind um den Faktor sechs schneller.
Schlussendlich geht Intel auch auf die Leistung in Spielen ein. Hier kommt es natürlich auf das jeweilige Spiel an, denn in manchen ist die integrierte Grafikeinheit des M1 schneller als Intels Xe-Grafik, mal hat Intel die Nase vorne und natürlich weißt Intel auch prominent daraufhin, dass viele Spiele eben noch nicht nativ unter macOS laufen.
Das Thema Batterielaufzeit ist auch ein Thema. Zwar verspreche Apple eine Akkulaufzeit von bis zu 15 bis 18 Stunden. In einem vergleichbaren Anwendungsprofil erreicht das MacBook Pro zehn Stunden im Netflix-Streaming mit gleichzeitiger Browser-Verwendung und liegt damit auf Niveau eines Evo-Notebooks (Acer Swift 5). Intels Kritik zielt vor allem auf die Versprechungen seitens Apple.
Auch auf den Funktionsumfang geht Intel ein. So kann ein MacBook Pro mit M1 nur ein externes Display mit einer Auflösung von bis zu 6K bei 60 Hz ansteuern. Ein Notebook auf Basis der Evo-Plattform und dem aktuellen Tiger-Lake-Prozessor kann mehrere Displays ansteuern.
Aber es gibt auch seltsame Tests, die sich nicht nur auf ausgewählte Benchmarks beziehen, sondern die ein Versagen bestimmter Szenarien auf dem M1 MacBook Pro andeuten. Es ist nicht ganz klar, was Intel unter einem Versagen von "Switch to Calender in Outlook" oder dem nicht erfolgten Start einer Zoom-Videokonferenz versteht. Spätestens an diesen Punkte sollte man die Angaben von Intel hinterfragen.
Hersteller-Benchmarks wie immer mit Vorsicht zu genießen
Wie immer bei solchen Hersteller-Benchmarks, sollte man diese mit Vorsicht genießen und genau hinschauen. Dabei spielt es auch keine Rolle wer diese Benchmarks vorstellt, ob AMD, Apple, Intel oder NVIDIA. Natürlich wählt Intel Anwendungen, die der eigenen Hardware entgegen kommen. Spezielle Softwareoptimierungen, wie bei einigen AI-Anwendungen, lassen einen objektiven Vergleich eigentlich gar nicht zu.
Auch handelt es sich beim M1 um einen Entry-Level-Prozessor, dem ersten auf Basis einer ARM-Architektur von Apple. Der Core i7-1185G7 von Intel hingegen ist in der Verbrauchsklasse bis 27 W eher als High-End-Modell zu bezeichnen.
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Apple gibt keine TDP-Angaben für seine Prozessoren heraus. Im Mac mini soll der M1 allerdings im Idle-Betrieb auf 6,8 W kommen. Maximal soll der Verbrauch bei 39 W liegen.
Ein direkter Vergleich der Leistung ist nicht in jedem Fall sinnvoll möglich. Sicherlich gibt es noch nicht jede Anwendung in einer nativen Variante für den M1. Mehr und mehr Software wird aber angepasst und ein großer Prozentsatz an beliebter Software läuft bereits nativ. Rosetta 2 ist als Emulationsschicht zwischen nicht angepassten x86-Programmen zudem äußerst effizient.
Einen Punkt macht Intel sicherlich hinsichtlich der Kompatibilität und Flexibilität. Mit dem MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini spricht Apple sicher aber auch noch nicht jede Nutzerschicht an. Das sich Intel mit dem Thema M1 von Apple in dieser Form beschäftigt zeigt aber auch, dass der Chipriese zumindest die Notwendigkeit sieht sich zu vergleichen – man kann die Konkurrenz in dieser Form also nicht länger herunterspielen, sondern muss darauf reagieren.