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Intel Alder Lake

Ärger um nicht wirklich valide Rekorde (Update)

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Ärger um nicht wirklich valide Rekorde (Update)
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Zum heutigen Marktstart der Alder-Lake-Prozessoren und den dazugehörigen Benchmarks gerät natürlich auch die Marketing-Maschinerie in Schwung. Diverse Mainboard-Hersteller haben dazu ihre Haus-und-Hof-Overclocker in Stellung gebracht, die sich eine Schlacht um die höchsten Taktraten, Benchmarks und DDR5-Ergebnisse liefern.

Allerdings scheinen einige dabei über das Ziel hinaus zu schießen. Aber schauen wir uns einige der Werbeaktionen einmal an:

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DDR5-8300, eine CPU-Frenquenz von 8 GHz und vieles mehr wird hier beworben. Andere Hersteller sind hier zurückhaltender mit der Angabe ihrer Rekorde und wenn man nun vermuten könnte, dies läge eventuell an schlechterer Hardware oder weniger guten Overclockern, der wird eines Besseren belehrt.

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Hersteller ASUS, MSI, Gigabyte und Co. haben Zugang zu einigen Dutzend, wenn nicht hunderten CPUs und können sich aus dieser Masse die besten heraussuchen. Natürlich gibt es eine gewisse Varianz, so deutlich unterschiedlich sollten die Ergebnisse aber nicht sein. Auch die Erfahrungen und Fähigkeiten der Overclocker sind sich recht ähnlich, aber wie kommt es dann zu diesen krassen Unterschieden?

Des Rätsels Lösung ist schlicht und ergreifend ein Bug in einer BIOS-Option, der es ermöglicht, ein höheres Ergebnis zu validieren, obwohl dieses über ein fehlerhaftes Auslesen des Taktes zu Stande gekommen ist. Eine interne CPU PLL liefert einen falschen Takt und dementsprechend wurden sogar Ergebnisse von mehr als 10 GHz erreicht.

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Zwar ist es theoretisch möglich, einen CPU-Takt von 8 GHz zu erreichen, so zeigen die Erfahrungen mit Alder Lake auch bei extremen Kühlmethoden, dass aktuell bei etwa 7,5 GHz das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Der Entwickler des CPU-Z Validator hat sich per Twitter zu Wort gemeldet und bestätigt, dass es unter bestimmten Bedingungen zu einem Bug kommt, der die Validierung höherer Ergebnisse zulässt. Seit vier Wochen war dies aber bekannt und so sollte jeder Overclocker und vor allem jeder Mainboard-Hersteller darüber informiert gewesen sein.

Dennoch ist es in den vergangenen Tagen zu Einreichungen gekommen, die offensichtlich diesen Bug ausgenutzt haben. Die entsprechenden Ergebnisse wurden von Gigabyte für das Marketing genutzt, obwohl zumindest den technischen Mitarbeitern bekannt gewesen sein sollte, dass diese Ergebnisse nicht valide sind. Da wir Kenntnis von diesem Bug hatten, haben wir im Vorfeld und auch bis jetzt auf die Veröffentlichung solcher Ergebnisse verzichtet – zumindest bis die Situation um den Bug geklärt ist. Ein Microcode-Patch könnte den Bug beheben, da der Bug aber nur Overclocker betrifft, dürfte er nicht oben auf Intels Prioritätenliste stehen.

Was am Ende übrig bleibtl, ist ein bitterer Beigeschmack für das Marketing bei Gigabyte, die mit den offensichtlich fehlerhaften Ergebnissen geworben haben. Die Konkurrenz dürfte darüber nicht glücklich sein. Wir sind gespannt wie sich diese Geschichte weiterentwickelt.

Update: Gigabyte hat ein Einsehen

Offenbar hat man bei Gigabyte nun auch erkannt, dass es zumindest unlauter ist mit Ergebnissen zu werben, die unter fairen Bedingungen so nicht zustande gekommen wären und passt die Formulierung in der Bekanntgaben des Rekordes nun an:

"(...) passed the CPU-Z Validator test at 8 GHz super-high frequency, using 0x13 microcode of Intel processors tested by the latest rev.1.98 CPU-Z."

Man erwähnt hier also explizit die Nutzung des 0x13 Microcodes und macht somit deutlich, dass man hier einen intern falsch ausgelesenen Takt verwendet. Für den Endkunden ist aber auch die Erwähnung des Microcodes keine wirkliche Hilfe in der Einordnung dieses Rekords.