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H-Serie

Alder Lake kommt mit 45 W ins Notebook

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Alder Lake kommt mit 45 W ins Notebook
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Auf der CES hat Intel die H-Serie der Alder-Lake-Prozessoren vorgestellt. Nach den Desktop-Prozessoren, die ebenfalls heute um die Non-K-Modelle erweitert wurden, folgen heute die ersten Notebook-Prozessoren auf Basis des Performance-Hybrid-Designs. Die H-Serie spricht die sogenannten Enthusiasten an – also Gaming-Notebooks am oberen Ende des Leistungsspektrum. Eine TDP von 45 W und die Tatsache, dass die Prozessoren vermutlich zu 99 % mit einer diskreten Grafikkarte kombiniert werden, unterstreichen diesen Anspruch.

Intel hat im Notebook-Segment durch AMD inzwischen starke Konkurrenz bekommen. Die mobilen Ryzen-5000-Prozessoren sind mindestens ebenbürtig, die ebenfalls auf der CES erwartete nächste Generation soll noch eine Schippe drauflegen. Intel tut also gut daran, hier schnellstmöglich die Alder-Lake-Prozessoren in die Notebooks zu bringen.

Bis zu sechs Performance- und bis zu acht Efficiency-Kerne sind in den mobilen Alder-Lake-Prozessoren vorhanden. Alle Details zu den beiden Kern-Varianten haben wir in einer ausführlichen Vorstellung der Architekturen aufgeführt. Diese bis zu 14 Kerne packt Intel in ein BGA-Package zusammen mit dem Chipsatz. Darauf ergeben sich einige Verbesserungen in der Plattform, zu denen wir noch kommen werden. Alder Lake bietet aber auch einige Neuerungen im Power-Management, die man im Hinterkopf behalten sollte.

Genau wie die Desktop-Modelle werden auch die mobilen Alder-Lake-Prozessoren in Intel 7, also der verbesserten Fertigung in 10 nm hergestellt. Dies ist auch schon für die Vorgänger auf Basis von Tiger Lake-H45 der Fall.

Bevor wir uns aber die komplette Plattform anschauen, werfen wir einen Blick auf die neuen Modelle. Einige der Vorgänger haben wir ebenfalls in die Tabelle aufgenommen, um ein paar Unterschiede aufzuzeigen.

Gegenüberstellung der Alder Lake H-Serie
  Kerne L3-Cache L2-Cache Max Turbo Base Power Turbo PowerEUsSpeicher
Core i9-12900HK 6P+8E 24 MB 11,5 MB 5,0 GHz 45 W 115 W96DDR5-4800
Core i9-11980HK 8 24 MB 10 MB 4,5 GHz 45 W 65 W32DDR4-3200
Core i9-12900H 6P+8E 24 MB 11,5 MB 5,0 GHz 45 W 115 W96DDR5-4800
Core i7-12800H 6P+8E 24 MB 11,5 MB 4,8 GHz 45 W 115 W96DDR5-4800
Core i7-11800H 8 24 MB 10 MB 4,2 GHz 35 W 45 W32DDR4-3200
Core i7-12700H 6P+8E 24 MB 11,5 MB 4,7 GHz 45 W 115 W96DDR5-4800
Core i7-12650H 6P+4E 24 MB 9,5 MB 4,7 GHz 45 W 115 W64DDR5-4800
Core i5-12600H 4P+8E 18 MB 9 MB 4,5 GHz 45 W 95 W80DDR5-4800
Core i5-12500H 4P+8E 18 MB 9 MB 4,5 GHz 45 W 95 W80DDR5-4800
Core i5-12450H 4P+4E 12 MB 9 MB 4,4 GHz 45 W 95 W48DDR5-4800
Core i5-11400H 6 12 MB 7,5 MB 4,1 GHz 35 W 45 W32DDR4-3200

Neues Spitzenmodell ist der Core i9-12900HK mit sechs Performance- und acht Efficiency-Kernen. Sechs Performance-Kerne kannten wir bereits von den Desktop-Modellen, nicht aber in Kombination mit acht Efficiency-Kernen. Die Erweiterung der Alder-Lake-Produktpalette auf dem Desktop bietet nun aber auch solche Modelle. Im Vergleich zum Vorgänger Core i9-11980HK reduziert Intel mit dem Core i9-12900HK die Anzahl der leistungsstarken Kerne, will dies aber durch das IPC-Plus der Mikroarchitektur ausgleichen können. Die zusätzlichen Efficiency-Kerne sollen in der Multithreaded-Leistung ein deutliches Plus erzeugen. Der maximale Takt des Spitzenmodells liegt bei 5 GHz. Der Core i9-11980HK erreichte 4,5 GHz bei 65 W. Das PL2 lag hier bei 107 W.

Auch der Core i7-12800H und der Core i7-12700H bieten sechs Performance- und acht Efficiency-Kerne. Die Turbo-Taktraten sind hier allerdings etwas niedriger. Mit dem Core i7-12650H macht Intel den Sprung auf sechs Performance- aber nur noch vier Efficiency-Kerne. Es ist das einzige Modell mit dieser Kern-Konfiguration, denn mit dem Core i5-12600H geht Intel auf vier Performance- und acht Efficiency-Kerne. Der Core i5-12450H schwenkt dann wieder auf vier Efficiency-Kerne.

Neben der Kern-Konfiguration wollen wir noch auf die Caches verweisen. Mit sechs Performance-Kernen setzt Intel auf 24 MB L3-Cache. Mit vier Performance und acht Efficiency-Kernen kommen die Prozessoren auf 18 MB. Wird die Anzahl der E-Kerne halbiert, sind nur noch 12 MB vorhanden. Die Größe des L2-Caches richtet sich an der Anzahl der Kerne. Jeder Performance-Kern besitzt 1,25 MB an L2-Cache. Jeweils vier Efficiency-Kerne teilen sich 2 MB an L2-Cache.

Nominell liegt die TDP der neuen Prozessoren bei 45 W. Diese ist aber konfigurierbar und Intel nennt in seiner Präsentation auch Konfigurationen mit 35 und 65 W. Die TDP kann also konfiguriert werden.

Neben dem Hybrid-Design wohl wichtigster Unterschied bei den Alder-Lake-Prozessoren zu den Vorgängern ist die Unterstützung von DDR5-4800 und LPDDR5-5200. Weiterhin ebenfalls unterstützt werden DDR4-4800 und LPDDR4x-4267. 

Integrierte Grafikeinheit wird stärker

Bisher setzte Intel für die H-Serie auf eine integrierte Grafikeinheit mit 32 EUs. Dies ändert sich mit der Alder-Lake-Generation, denn nun kommen auch hier bis zu 96 EUs zum Einsatz. Dies war bisher nur bei der P- und U-Serie der Fall – nun auch in der H-Serie. 

Der Einsatz von 96 EUs sorgt theoretisch für eine Verdreifachung der Leistung der integrierten Grafikeinheit. Damit könnte es interessant werden, diese Prozessoren auch ohne dedizierte Grafikkarten einzusetzen. Laut Intel arbeiten einige Notebooks-Hersteller auch genau an solchen Modellen. Die Mehrzahl der Notebooks mit Alder-Lake-Prozessoren der H-Serie werden aber weiterhin zusätzlich eine Grafikkarte verbaut haben – vor allem bei solchen Modellen, die nicht über die vollen 96 EUs verfügen.

Kein PCI-Express 5.0 in Notebooks

Im Rahmen der Betrachtung als neue Plattform noch hervorzuheben ist sicherlich die Unterstützung von Wi-Fi 6E (wie schon beim Vorgänger) und Thunderbolt 4 (bis zu vier Anschlüsse). PCI-Express 4.0 bleibt der Standard für die Anbindung der Grafikkarte und SSDs nebst weiterer Komponenten. Zwar besitzt Alder Lake die Fähigkeit PCI-Express 5.0 anzubieten (wie man es auf dem Desktop tut), für den mobilen Einsatz beschränkt sich Intel aber auf PCI-Express 4.0. Dies tut man aufgrund der stromsparenden Eigenschaften und der fehlenden Notwendigkeit für PCIe 5.0.

Mit Alder Lake-P angeboten werden 1x PCIe 4.0 x8 für die Anbindung der Grafikkarte und 2x PCIe 4.0 x4 für NVMe-SSDs. Zusätzlich über den Chipsatz zur Verfügung gestellt werden PCI-Express 3.0 mit ingesamt 12 Lanes. Hinzu kommen bis zu 10x USB2 und 4x USB3.

In eigenen Benchmarks weiterhin vorne

Zusammen mit den ersten technischen Daten präsentiert Intel auch eigene Benchmarks. Im Vergleich zum eigenen Vorgänger Core i9-11980HK sieht man den Core i9-12900HK von wenigen Prozentpunkten bis zu 28 % vorne. Auch an einen Vergleich zum Ryzen 9 5900HX traut man sich heran und sieht sich auch hier im Vorteil.

Aufgrund des Vorhandenseins von bis zu acht Efficiency-Kernen sorgt natürlich auch für ein deutliches Plus in der Multithreaded-Leistung. Doch die ersten unabhängigen Tests werden dies noch belegen müssen.

Mehr als 100 Notebook-Modelle werden bereits zu CES vorgestellt. Alle namhaften Hersteller werden ihre Modelle auf die neue H-Serie umstellen und gegebenenfalls mit neuen GPUs ergänzen. Darunter sollen auch solche mit eigener ARC-Grafikkarte sein, zu denen wir aber noch keinerlei Informationen haben.