2021 kaufte sich Intel bei Rest Centaur-Teams ein. Centaur Technology war einer der wenigen fabless Chiphersteller (also ohne eigene Fertigung), die über eine x86-Lizenz verfügten – in Lizenz der Konzernmutter Via Technologies. Eigentlich hätte der CHS-Prozessor mit seinen acht Kernen schon vor Jahren auf den Markt kommen sollen. Zur finalen Serienreife hat er es aber nicht geschafft.
Der Firmenverkauf von Centaur an Intel hat aber auch etwas Gutes, denn einige Büros und Labore bzw. deren Inhalt sollten verkauft werden – darunter auch Vorserienexemplare des CHS-Prozessors mitsamt dazugehörigen Mainboards. Twitter-Nutzer Brutus hat eine Kombination aus Prozessor und Mainboard erstanden und konnte darauf auch einige Tests ausführen.
Bevor wir aber zu den Ergebnissen kommen, noch ein paar Worte zur Hardware. Die CHS-Prozessoren waren für den Server- und Workstation-Einsatz vorgesehen. Die noch frühen Vorserienmodelle kommen mit ihren acht Kernen auf einen Takt von nur 2,2 GHz. Ein Simultaneous Multithreading (SMT) unterstützen die Kerne nicht. Dafür aber können sie mit AVX-512-Befehlssätzen umgehen. Das Quad-Channel-Speicherinterface spricht DDR4-1600 an. Die Fertigung des Prozessors hätte in 16 nm bei TSMC stattfinden sollen.
Zur Kühlung des Prozessors war keinerlei spezielle Hardware notwendig, da die Sockel-Montage sehr ähnlich dem LGA2011 von Intel ist auch auch die entsprechenden Kühler passen. Eine AiO von Corsair kümmerte sich letztendlich um die Kühlung des Prozessors mit einer TDP von etwa 65 W.
Aber kommen wir nun zu den Benchmarks:
Werbung
Der niedrige Wert in der Single-Threaded-Leistung lässt sich womöglich noch durch den recht niedrigen Takt von nur 2,2 GHz erklären. Aber auch hier zeigt sich schon: Selbst wenn der CHS-Prozessor vor einigen Jahren auf den Markt gekommen wäre, so wirklich konkurrenzfähig wäre er sicherlich nicht mehr gewesen.
Entsprechend sehen auch die Ergebnisse im Multi-Threaded-Test aus. Gerade als Server- oder Workstation-Prozessor wäre des Design längst nicht mehr auf Augenhöhe gewesen. Ein aktueller Quad-Core-Prozessor mit Hyper Threading bzw. SMT kommt auf wesentlich bessere Ergebnisse.
Zusammen mit einer GeForce RTX 2080 Ti wäre es immerhin möglich gewesen, Shadow of the Tomb Raider zu spielen. Minecraft ist mit seiner höheren CPU-Last aber nicht spielbar auszuführen. Dennoch ist es sicherlich interessant solche Hardware in Aktion zu sehen, denn ins Licht der Öffentlichkeit hätte es die CHS-Prozessoren nicht mehr geschafft.