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Zur CES Anfang Januar stellte Intel mit Alder Lake-H nicht nur die High-End-Serie der neuen Hybrid-Prozessoren vor, sondern nannte auch gleich die ersten Details zur U- und P-Serie, die etwas später folgen sollte. Heute nun stellt Intel die sparsameren Alder-Lake-Prozessoren in aller Ausführlichkeit vor, was zugleich bedeutet, dass diese in Kürze erhältlich sein sollen. Mit 28 W in der P-Serie sowie 9 und 15 in der U-Serie spreizt Intel sein CPU-Angebot also deutlich auf, was auch bedeutet, dass man sich genau anschauen sollte, welches Modell es denn nun sein sollte.
In den Formfaktoren der Notebooks sind die Übergänge inzwischen fließend. Dies liegt auch daran, dass Prozessoren und GPUs in ihrer TDP so konfiguriert werden können, dass sie weitaus weniger verbrauchen, als ursprünglich vorgesehen. Dennoch gibt es bei den mobilen Arbeitsbegleitern gewisse Leistungsklassen. Den High-End-Bereich deckt Intel mit der H-Serie von Alder Lake bereits ab. 6P+8E-Kerne, eine TDP von 45 W sowie bis zu 115 W im Boost sind hier die groben Rahmenbedingungen.
Die nun neue P-Serie wird auf den gleichen Chip basieren und bietet ebenfalls 6P+8E-Kerne, beschränkt sich aber in der Leistungsaufnahme auf 28 W als Basis-TDP und 64 W Turbo-Power. Die Plattform als solche bietet die Unterstützung für DDR4, DDR5, LPDDR4X und LPDDR5. Zur Anbindung schneller SSDs stehen 2x vier PCIe-4.0-Lanes zur Verfügung. Auf PCI-Express 5.0 verzichtet Intel im mobilen Bereich. Hinzu kommen zwölf PCIe-3.0-Lanes, die für die Anbindung weiterer Komponenten genutzt werden können – darunter auch eine diskrete GPU. Außerdem bietet die Kombination aus CPU und Chipsatz auf dem BGA-Package noch 4x USB 3, 10x USB 2, 2x SATA, 4x Thunderbolt 4 und die PHYs für externe WiFi-6E- und Gigabit-Ethernet-Controller.
Ist keine diskrete GPU verbaut, übernimmt die Iris Xe Graphics mit 96 EUs die grafische Ausgabe. Sie beherrscht auch das Encoding von HEVC und VP9, nicht aber AV1.
Für die Modelle der U-Serie mit 15 W kommt ebenfalls dieser Ausbau des Prozessors samt der dazugehörigen Plattform zum Einsatz. Aufgrund der starken Einschränkung der TDP sind hier aber nur noch zwei Performance-Kerne aktiv, während es bei 28 W bis zu sechs sind. Dies zeigt eigentlich recht deutlich, welche Kompromisse Intel hier eingehen muss, um Alder Lake in der U-Serie bei 15 W anbieten zu können.
Noch etwas sparsamer geht es innerhalb der U-Serie bei den Modellen mit einer Basis-TDP von nur noch 9 W zu. Auch hier sind maximal zwei Performance-Kerne aktiv und aufgrund der Größenbeschränkungen im Notebook-Gehäuse umfasst das Package aus CPU und PCH nur noch 28,5 x 19 x 1,1 mm.
Um Leistungsaufnahme einzusparen, setzt Intel nur noch auf LPDDR4 und LPDDR5 und bietet auch nur noch vier PCIe-4.0-Lanes sowie zehn PCIe-3.0-Lanes an. Hinzu kommen 2x Thunderbolt 4, 6x USB2 und 4x USB3. WiFi 6E und Gigabit-Ethernet kann ebenfalls umgesetzt werden, wenn die entsprechenden Controller verbaut werden.
Intels Leistungsversprechen
Natürlich dürfen die obligatorischen Leistungsvergleiche nicht fehlen. Intel sieht sich beispielsweise mit dem Core i7-1265U ebenso gut aufgestellt wie mit dem Core i7-1280P – sowohl gegenüber der Konkurrenz aus dem Hause Intel als auch im Vergleich zum M1 von Apple. Ebenso wie die weiteren Benchmarks sollte man die Werte jedoch mit Vorsicht genießen. Einerseits vergleicht Intel mit der Ryzen-5000-Serie, die inzwischen abgelöst wurde (natürlich aber konnte man nur diese für die eigenen Benchmarks heranziehen), andererseits handelt es sich natürlich um Hersteller-Angaben, die man immer hinterfragen sollte.
Die meist vorhandenen acht Efficiency-Kerne sorgen natürlich für eine hohe Multithreaded-Leistung. Einzig die kleinen Core-i3-Modelle der U-Serie sowie die Pentium- und Celeron-Prozessoren setzen auf nur noch vier der kleinen Kerne. Wie gut Intel hinsichtlich der Ausstattung mit maximal sechs Performance-Kernen (und dies gilt auch nur für das Spitzenmodell Core i7-1280P) aufgestellt ist, wird sich noch zeigen müssen. In der U-Serie sind nur noch maximal zwei Performance-Kerne vorhanden.
Die integrierte Grafikeinheit stellt ebenfalls keine große Verbesserung gegenüber der Vorgänger-Generation dar. AMD hingegen hat sich für die Ryzen-Mobile-6000-Serie für die RDNA-2-Architektur mit bis zu zwölf CUs entschieden und dürfte hier klar im Vorteil sein.
Mehr als 250 Notebooks mit den Alder-Lake-Prozessoren auf Basis der P- und U-Serie sollen 2022 auf den Markt kommen. Somit deckt Intel mit den Alder-Lake-Prozessoren vom High-End-Gaming-Segment bis zu den kleinen und sparsamen 9-W-Lösungen alles ab. Was dann noch fehlt, sind die kleinen Alder Lake-N mit ausschließlich den Efficiency-Kernen.
Die P-Serie mit 28 W im Überblick:
Kerne | L3-Cache | L2-Cache | Boost-Takt | Basis-Takt | Base Power | Turbo Power | EUs / Takt | |
Core i7-1280P | 6P+8E | 24 MB | 14 MB | 4,8 / 3,6 GHz | 1,8 / 1,3 GHz | 28 W | 64 W | 96 / 1,45 GHz |
Core i7-1270P | 4P+8E | 18 MB | 9 MB | 4,8 / 3,5 GHz | 2,2 / 1,6 GHz | 28 W | 64 W | 96 / 1,4 GHz |
Core i7-1260P | 4P+8E | 18 MB | 9 MB | 4,7 / 3,4 GHz | 2,1 / 1,5 GHz | 28 W | 64 W | 96 / 1,4 GHz |
Core i5-1250P | 4P+8E | 12 MB | 9 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,7 / 1,2 GHz | 28 W | 64 W | 80 / 1,4 GHz |
Core i5-1240P | 4P+8E | 12 MB | 9 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,7 / 1,2 GHz | 28 W | 64 W | 80 / 1,3 GHz |
Core i3-1220P | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,5 / 1,1 GHz | 28 W | 64 W | 64 / 1,1 GHz |
Die U-Serie mit einer TDP von 15 W:
Kerne | L3-Cache | L2-Cache | Boost-Takt | Basis-Takt | Base Power | Turbo Power | EUs / Takt | |
Core i7-1265U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,8 / 3,6 GHz | 1,8 / 1,3 GHz | 15 W | 55 W | 96 / 1,25 GHz |
Core i7-1255U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,7 / 3,5 GHz | 1,7 / 1,2 GHz | 15 W | 55 W | 96 / 1,25 GHz |
Core i5-1245U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,6 / 1,2 GHz | 15 W | 55 W | 80 / 1,2 GHz |
Core i5-1235U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,3 / 0,9 GHz | 15 W | 55 W | 80 / 1,2 GHz |
Core i3-1215U | 2P+4E | 10 MB | 4,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,2 / 0,9 GHz | 15 W | 55 W | 64 / 1,1 GHz |
Pentium 8505 | 1P+4E | 8 MB | 3,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,2 / 0,9 GHz | 15 W | 55 W | 48 / 1,1 GHz |
Celeron 7305 | 1P+4E | 8 MB | 3,5 MB | - | 1,1 / 0,9 GHz | 15 W | 55 W | 48 / 1,1 GHz |
Die U-Serie mit einer TDP von 9 W:
Kerne | L3-Cache | L2-Cache | Boost-Takt | Basis-Takt | Base Power | Turbo Power | EUs / Takt | |
Core i7-1260U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,7 / 3,5 GHz | 1,1 / 0,8 GHz | 9 W | 29 W | 96 / 0,95 GHz |
Core i7-1250U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,7 / 3,5 GHz | 1,1 / 0,8 GHz | 9 W | 29 W | 96 / 0,95 GHz |
Core i5-1240U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,4 / 3,4 GHz | 1,1 / 0,8 GHz | 9 W | 29 W | 80 / 0,9 GHz |
Core i5-1230U | 2P+8E | 12 MB | 6,5 MB | 4,4 / 3,4 GHz | 1,0 / 0,7 GHz | 9 W | 29 W | 80 / 0,85 GHz |
Core i3-1210U | 2P+4E | 10 MB | 4,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,0 / 0,7 GHz | 9 W | 29 W | 64 / 0,85 GHz |
Pentium 8500 | 1P+4E | 8 MB | 3,5 MB | 4,4 / 3,3 GHz | 1,0 / 0,7 GHz | 9 W | 29 W | 48 / 0,8 GHz |
Celeron 7300 | 1P+4E | 8 MB | 3,5 MB | - | 1,0 / 0,7 GHz | 9 W | 29 W | 48 / 0,8 GHz |
Neue Evo-Designvorgaben
Zusammen mit den Alder-Lake-Prozessoren für Notebooks stellt Intel außerdem die dritte Generation der Evo-Designvorgaben vor. Neben dem Prozessor aus Hardwaresicht vorhanden sein sollten WiFi 6E, mindestens eine FullHD-Webcam und ein Akku, der mindestens neun Stunden durchhält. Vier Stunden an Akkulaufzeit sollten in 30 Minuten an Ladung des Akkus möglich sein.
Es gibt außerdem einige optionale und für Intel weniger wichtige Punkte: Ein Sensor soll erkennen, ob sich ein Nutzer vor dem Notebook befindet. Dazu kann der eigene Intel Visual Sensing Controller oder ein externes Model verwendet werden. Ein 5G-Modem ist ebenfalls optional.
Intel zertifiziert zudem Zubehör für den gemeinsamen Einsatz mit einem Evo-Notebook. Dazu gehören Docking-Stations für Thunderbolt 4 und Wireless-Headsets.
Die Evo-Batches sollen auf den ersten Blick ersichtlich machen, dass es sich um ein Evo-Notebook handelt. Mehr als 100 Designs der mehr als 250 neuen Notebooks erwartet Intel als kompatibel zu den Evo-Vorgaben.