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Intel bekräftigt seine Datacenter-Pläne und hat dennoch wenig Neues

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Intel bekräftigt seine Datacenter-Pläne und hat dennoch wenig Neues
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Auf der Intel Vision 2022 stellte Intel nicht nur die Alder-Lake-HX-Prozessoren vor, sondern sprach außerdem über seine Pläne im Datacenter-Geschäft. Unter anderen sollen die im Februar angekündigten Datacenter-Beschleuniger Arctic Sound-M (ATS-M) auf Basis der Xe-HPG-GPUs nun bald an Kunden ausgeliefert werden. Im dritten Quartal rechnet Intel mit einer breiteren Verfügbarkeit. Damit konkurrieren die GPUs hier aber auch mit dem Bedarf für die Arc-Grafikkarten. Welche Stückzahlen Intel für Arctic Sound-M einplant, ist hier sicherlich die große Frage.

Intel setzt hier auf zwei ACM-G11-GPUs (acht Xe-Cores) auf der kleinen Low-Profile-Karten mit 75 W. Das größere 150-W-Modell setzt auf die ACM-G10-GPU mit 32 Xe-Cores. Hier wird eine zusätzliche Stromversorgung über einen 8-Pin-Anschluss notwendig. Die AI-Rechenleistung liegt laut Intel bei 150 TOPS (INT8). Als Media-Compute-Hardware ist der Beschleuniger auf das Transcoding und Encoding ausgelegt. Acht simultane 4K-Streams sollen möglich sein, oder 30 1080p-Streams. Unterstützt werden die Codecs AVC, AV1, HEVC und VP9. Intel sieht das Einsatzgebiet vor allem beim Cloud-Gaming.

In Racks mit vier dieser Karten sind 120 simultane Streams pro Node und 13.000 Streams pro Rack möglich.

Ebenfalls möglich ist der Einsatz als Virtual Desktop Infrastructure (VDI) und Desktop as a Service (DaaS) – also als Remote Desktop. Bis zu 62 virtuelle Instanzen sind auf den einzelnen Karten möglich.

Exascale-Supercomputer: Der Aufbau beginnt

Die HPC-Flaggschiffe aber sind die nächste Xeon-Generation Sapphire Rapids und der Xe-HPC-Beschleuniger Ponte Vecchio. Die generelle Verfügbarkeit beider soll noch in diesem Jahr realisiert werden. Genauer wird Intel zu diesem Zeitpunkt nicht. Man hat nun aber damit begonnen, den Aurora-Supercomputer des Argonne National Lab aufzubauen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass hier die ersten Xeons und Xe-HPC-Beschleuniger verbaut werden. Storage, die ersten Management Nodes und die Kühlung werden derzeit installiert, aber noch keine Compute Notes. Somit macht Intel hier viel Wirbel, hat allerdings eigentlich wenig vorzuweisen. Zumindest gab es auf der Vision 2022 erstmals ein vollständiges Package eines Sapphire Rapids mit HBM2E-Speicher zu sehen.

Gaudi2 geht offiziell an den Start

Bereits vor einigen Wochen tauchten die ersten Fotos eines OAM-Moduls des Gaudi2-Beschleunigers auf. Intel bestätigte nun, dass der Chip in 7 nm gefertigt wird. Was aber nicht direkt betont ist, dass die Fertigung nicht bei Intel selbst stattfindet, sondern bei TSMC. Der Beschleuniger-Chip selbst wir mit 96 GB HBM2E kombiniert, der auf eine Speicherbandbreite von 2,45 TB/s kommt. Zur Anbindung im System kommen zudem 24x 100GbE RoCE RDMA NICs hinzu.

Der Chip besteht aus zwei Matrix Multiplication Engine (MME) und 24 Tensor Processor Cores (TPC). Diesen beiden Einheiten gemeinsam zur Verfügung stehen zudem 48 MB an SRAM. Der Gaudi2 wird im OAM-Modul in Servern zusammen mit zwei Ice-Lake-Xeons eingesetzt. Hinsichtlich der Rechenleitung und Effizienz soll ein solches System schneller sein, als ein mit A100-Beschleunigern bestückter Server. Hier muss man jedoch auf die jeweilige Anwendung und Optimierungen achten.