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Die von uns alltäglich verwendete Hard- und Software schleppt viel ihrer Historie mit sich herum. Dies ist meist der Kompatibilität geschuldet, die ein in Jahrzehnten gewachsenes Ökosystem nach sich zieht. Alte Zöpfe abzuschneiden ist nicht so einfach bzw. setzt eine gewisse Kontrolle der der verwendeten Software voraus. Bei den ARM-Prozessoren ist man diesen Schritt bereits gegangen und auch Intel hat die Vorbereitungen bereits gestartet.
Seit ihrer Einführung vor über 20 Jahren hat sich die 64-Bit-Architektur von Intel zum vorherrschenden Betriebsmodus entwickelt. Microsoft liefert inzwischen keine 32-Bit-Version von Windows 11 mehr. Die Intel-Firmware unterstützt von Hause aus keine UEFI32-Betriebssysteme mehr. 64-Bit-Betriebssysteme sind heute der De-facto-Standard.
Sie sind allerdings weiterhin in der Lage 32-Bit-Anwendungen auszuführen, unterstützen aber keine 16-Bit-Anwendungen mehr. Angesichts dieser Entwicklung ist Intel der Ansicht, dass es nun ein großes Potenzial zur Vereinfachung gibt. Bestimmte Legacy-Modi sind in modernen Betriebssystemen nur noch von geringem Nutzen, werden aber immer noch durchlaufen, wenn die CPU in den 64-Bit-Modus bootet.
Intel hat nun ein Whitepaper veröffentlicht (PDF), in dem die architektonischen Verbesserungen und Änderungen beschrieben sind, die Intel derzeit für eine reine 64-Bit-Architektur mit der Bezeichnung x86S (das "S" steht für Simplification, übersetzt Vereinfachung) prüft. Intel prüft nun, wie ein weiteres Vorgehen zu einem reinen 64-Bit-Mode möglich ist.
Die aktuell verwendeten 64-Bit-Architektur-Designs befinden sich nach einem Reset im gleichen Zustand wie der ursprünglichen 8086-Chips und benötigen eine Reihe von Code-Übergängen, um in den finalen 64-Bit-Modus zu gelangen. Diese alten Zustände und Modi werden in den aktuellen Betriebssystemen aber nicht mehr verwendet.
Nun gilt es Wege zu finden, diese alten Zöpfe abzuschneiden bzw. das Software-Ökosystem (bis hinuntern auf Firmware-Ebene) muss darauf vorbereitet werden, dass es diese alten Modi nicht mehr vorfindet und verwendet. 32-Bit-Anwendungen werden aus dem reinen 64-Bit-Modus heraus aber weiterhin unterstützt.
Der Vorschlag für einen reinen 64-Bit-Modus liegt nun seitens Intel vor. Intel veröffentlicht diese Spezifikation, damit die beteiligten Software-Entwickler mögliche Auswirkungen auf ihre Software bewerten können.