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Snapdragon 8 Gen 3

Mehr altbewährtes und viel KI

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Mehr altbewährtes und viel KI
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Neben dem Snapdragon X Elite als neuer High-End-SoC für Notebooks stellt Qualcomm auch den Snapdragon 8 Gen 3 vor. In diesem kommen aber noch nicht die neuen Oryon-Kerne zum Einsatz, sondern Qualcomm setzt auf die aktuellste Cortex-Referenzkerne direkt von ARM.

Die Fertigung des Snapdragon 8 Gen 3 findet genau wie beim Vorgänger in 4 nm bei TSMC statt. Zentraler Baustein des Hybrid-Designs ist ein Cortex-X4-Kern, der einen Takt von 3,3 GHz erreichen soll. Eine Ebene darunter positioniert Qualcomm gleich fünf Performance-Kerne, die auf dem Cortex-A720-Design basieren dürften und einen Takt von 3,2 GHz erreichen sollen. Die unterste Ebene bilden zwei Effizienz-Kerne (Cortex A520) mit einem Takt von 2,3 GHz. Damit weicht Qualcomm mit seinem 1+5+2-Design für die Kernkonfiguration von der Referenzkonfiguration von 1+3+4, wie sie ARM vorsieht, ab.

Laut ARM soll ein Cortex-X4 um bis zu +15 % schneller als sein Vorgänger sein und 40 % an Leistungsaufnahme einsparen können. Für die auf eine möglichst niedrige Leistungsaufnahme hin optimierten Cortex-A720- und A520-Kerne spricht ARM von einer um 20 bzw. 22 % verbesserten Effizienz. 

Den SoC-Kernen zur Verfügung stehen bis zu 24 GB an LPDDR5X-4800.

Zu den CPU-Kernen gesellt sich eine integrierte Adreno-GPU, die um 25 % schneller als ihr Vorgänger sein soll. Auf einen ähnlichen Leistungspunkt bezogen hat dies eine um 25 % höhere Effizienz zur Folge. Inzwischen auch bei Qualcomm Einzug gehalten, hat die Generierung ganzer Frames, was hier als Adreno Frame Motion Engine 2.0 bezeichnet wird und die FPS theoretisch verdoppeln können soll.

Via Q-Sync können Smartphone-Displays mit bis zu 240 Hz angesteuert werden. Um Strom zu sparen, kann die Bildwiederholfrequenz aber auch auf 1 Hz reduziert werden.

Für einen Smartphone-SoC ebenfalls noch wichtig, sind die Funktionen der Signalprozessoren. Möglich ist die Verarbeitung eines 108 Megapixel-Sensors mit 30 FPS oder einer 64+36-Megapixel- sowie einer 3x-36-Megapixel-Konfiguration mit ebenfalls 30 FPS. Ein mit dem Snapdragon 8 Gen 3 gekoppelter Fotosensor kann 200 Megapixel groß sein.

Neben der Videoverarbeitung in voller Auflösung ist es auch möglich, einen 4K-Videostream mit 120 FPS zu verarbeiten. Für Slow-Motion-Aufnahmen sind 960 FPS bei einer Auflösung von 720p möglich. Rauschfilter und zahlreiche Fotoformate stehen natürlich ebenfalls auf der Liste der unterstützten Funktionen.

KI-Funktionen kommt eine immer größere Bedeutung zu und entsprechend ist im Snapdragon 8 Gen 3 auch eine leistungsstärkere NPU verbaut. Qualcomm wirbt mit lokalem Inferencing des LLM Llama von Meta. Letztendlich kommen AI-Funktionen schon heute bei allem zum Einsatz, was mit der Aufnahme von Fotos und Videos zu tun hat. Das Inferencing von LLMs lokal auf dem Gerät wird zukünftig aber eine immer wichtigere Rolle spielen. Darauf will Qualcomm mit dem Snapdragon 8 Gen 3 vorbereitet sein.

Die drahtlose Kommunikation ist für einen Smartphone-SoC natürlich ebenfalls wichtig. Für das FastConnect-7800-System von Qualcomm neu sind die Unterstützung von Wi-Fi 7 mit unterschiedlichen Kanalbreiten und MIMO-Konfigurationen für eine zusammengenommene Bandbreite von bis zu 5,8 GBit/s.

Das ebenfalls integrierte X75 5G-Modem-RF-System erreicht in entsprechenden Netzen einen Downlink von bis zu 10 GBit/s und im Uplink von bis zu 3,5 GBit/s. Für Sub-6-GHz-Netze wird ein 4x4-MIMO unterstützt, für mmWave sind es acht Netzanbieter in einer 2x2-MIMO-Konfiguration.

Mehr von allem, aber keine Revolution – so könnte man die Vorstellung des Snapdragon 8 Gen 3 wohl bezeichnen. Aber dies ist auch Qualcomm bewusst und daher ist man auch bei "Snapdragon 8" als Familie geblieben. Im kommenden Jahr dürften die ersten Smartphones auf den Markt kommen, die auf den neuen Snapdragon 8 Gen 3 setzen.