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In einem alljährlichen Update hat Ampere Computing über den aktuellen Status der eigenen Ampere-Prozessoren sowie zukünftige Projekte gesprochen. Ampere Computing war und ist einer der wenigen CPU-Anbieter auf Basis von Arm-Kernen, der noch nicht von einem der großen Cloud-Anbieter gekauft wurde. Inzwischen nutzen die großen Namen am Markt (AWS, Azure und Google) eigene Designs, was Ampere Computing sicherlich einen gewissen Teil des Marktes nimmt.
Viele sparsame Kerne sind das wichtigste Merkmal des Arm-Prozessoren. Den Vorteil viele effiziente Kerne zu haben, haben inzwischen aber auch AMD und Intel erkannt (neben den Custom-Designs der Hyperscaler). Serverprozessoren mit Dense-Kernen bei AMD und die bald erwarteten Intel-6E-CPUs mit Efficiency-Kernen von Intel adressieren genau diesen Markt.
Wie groß der Einfluss von Ampere Computing am Gesamtmarkt ist, lässt sich schwer abschätzen. Sicherlich hat man einen gewissen Marktanteil, gegen die Größen am Markt und das, was die Hyperscaler selbst entwickelt haben, dürfte dieser aber verschwindend gering sein. Der im vergangenen Jahr vorgestellte AmpereOne der ersten Generation mit bis zu 192 Kernen ist noch immer nicht wirklich am Markt angekommen.
Eine konsistente Roadmap ist für Ampere Computing wichtig, damit die Partner weiterhin Vertrauen in die Entwicklung haben. Nun hat man die zweite AmpereOne-Generation mit bis zu 256 Kernen vorgestellt.
Mit dieser zweiten Generation wechselt Ampere Computing auf eine Fertigung in 3 nm. Zudem erhöht man die Anzahl der Speicherkanäle von acht auf zwölf. Für das Package setze Ampere Computing vermutlich weiterhin auf Compute-Chiplets mit den Arm-Kernen und auf I/O-Dies, welche die Speicherkanäle, PCI-Express-Lanes und weiteren I/O-Funktionen zur Verfügung stellen. Ein Interconnect verbindet alle Chips miteinander.
Weitere Details nennt Ampere Computing aktuell nicht. Auf den gleichen Sockel die die AmpereOne-Prozessoren mit acht Speicherkanälen wird die zweite Generation nicht setzen können und dies könnte im Vergleich zur Strategie von AMD und Intel ein weiterer Nachteil sein, denn hier sind mindestens zwei Generationen auf einem Sockel vorgesehen, in denen auch die CPU-Modelle mit den Performance-Kernen ihren Platz finden können.
Aktuell zweimal 192, ab dem kommenden Jahr zweimal 256 Kerne sind auch kein echtes Argument mehr. AMD bietet mit Bergamo zweimal 128 Zen-4c-Kerne, mit Turin werden es in diesem Jahr mindestens 192 werden. Intel sieht für Sierra Forest alias Xeon 6E bis zu 288 Kerne vor – 576 in einem 2S-System.
Ampere Computing wird es im aktuellen und kommenden Jahr also nicht einfach haben, zumal AMD und vor allem Intel auch eine gewisse Marktmacht vorzuweisen haben, gegen die man angehen muss.